Bärbel Bas will SPD-Vorsitz übernehmen
Bärbel Bas will SPD-Vorsitz -Arbeitsministerin kündigt Kandidatur für Parteispitze an – Doppelspitze mit Klingbeil geplant
Nach Eskens Rückzug: SPD stellt sich neu auf
Die SPD sortiert ihre Parteispitze neu: Nach dem angekündigten Rückzug von Co-Vorsitzender Saskia Esken will nun Arbeitsministerin Bärbel Bas für den Parteivorsitz kandidieren.
Die frühere Bundestagspräsidentin erklärte, sie habe die Unterstützung von Parteipräsidium und Vorstand und werde sich auf dem Bundesparteitag Ende Juni zur Wahl stellen.
Der Weg für Bas ist frei – und sie gilt seit Längerem als Favoritin für das Amt.
Bas: „Soziale Gerechtigkeit und Schutz der Demokratie“
In ihrer Erklärung stellte Bas klar, welche inhaltlichen Schwerpunkte sie als Parteivorsitzende setzen will:
„Ich werde soziale Gerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit und eine moderne, vielfältige Gesellschaft in den Mittelpunkt meiner Arbeit stellen“, sagte sie.
Zudem sei ihr der „Kampf zur Verteidigung der Demokratie“ ein persönliches Anliegen – nicht zuletzt aus ihrer Zeit als Bundestagspräsidentin.
Breite Unterstützung in der Partei
Bas kommt aus dem einflussreichen Landesverband Nordrhein-Westfalen und gehört dem linken Parteiflügel an.
Gleichzeitig wird sie auch beim konservativeren Seeheimer Kreis geschätzt – ein Umstand, der ihr innerhalb der Partei breite Rückendeckung sichert.
Ihr Landesverband hatte zuletzt wiederholt beklagt, im Berliner Machtgefüge unterrepräsentiert zu sein.
Klingbeil will Doppelspitze mit Bas
Der derzeitige Co-Vorsitzende Lars Klingbeil, gleichzeitig Finanzminister, kündigte an, ebenfalls erneut zu kandidieren.
Er wolle mit Bas eine „moderne, kraftvolle Doppelspitze“ bilden.

In einem Statement lobte Klingbeil seine künftige Partnerin als „starke Ministerin, starke Nordrhein-Westfälin und starke Frau“.
Kritik an Klingbeil bleibt allerdings bestehen:
In Teilen der Partei wird ihm eine Mitverantwortung für die Wahlniederlage bei der Bundestagswahl vorgeworfen. Zudem sehen manche seine Konzentration von Ämtern skeptisch.
Neue Gesichter: Klüssendorf soll Generalsekretär werden
Auch in anderen Führungsfunktionen gibt es personelle Weichenstellungen: Neuer SPD-Generalsekretär soll der 33-jährige Tim Klüssendorf werden. Er gilt als aufstrebendes Talent und steht wie Bas dem linken Flügel der Partei nahe. Der Posten wurde frei, nachdem Matthias Miersch zum neuen Fraktionsvorsitzenden im Bundestag gewählt worden war.
Blick über die Legislatur hinaus – Bärbel Bas will SPD-Vorsitz
Klingbeil betonte, dass die personellen Entscheidungen nicht nur für die laufende Wahlperiode getroffen würden: „Wir wollen mehr sein als nur Teil einer Regierung“, sagte er. „Die SPD ist eine Partei mit dem Anspruch, über Legislaturperioden hinauszudenken und unser Land dauerhaft zu gestalten.“
Mit Bas und Klingbeil könnte die SPD künftig auf eine erfahrene, breit verankerte Doppelspitze setzen, die sowohl programmatische Tiefe als auch Regierungsfähigkeit mitbringt.
Bärbel Bas will SPD-Vorsitz – Neustart mit Bedacht
Der angekündigte Führungswechsel an der Spitze der SPD deutet auf einen geordneten, aber inhaltlich ambitionierten Neustart hin.
Mit Bärbel Bas tritt eine Politikerin an, die in Partei und Öffentlichkeit hohes Ansehen genießt und für soziale Themen wie demokratische Stabilität steht.
Ob das neue Duo auch verlorenes Vertrauen in der Wählerschaft zurückgewinnen kann, wird sich zeigen – doch der Kurs ist klar: Erneuerung mit Erfahrung.
Bärbel Bas will SPD-Vorsitz – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Foto: photothek Ministerium für Arbeit und Soziales