Videos ausgehungerter Geiseln schockieren Israel und die Welt
Geisel Videos schockieren die Welt – Bilder erinnern an Holocaust – Angehörige fordern sofortige Freilassung, USA sichern Hilfe zu
Neue Videoaufnahmen aus dem Gazastreifen haben Israel in kollektiven Schock versetzt.
Zwei junge Männer – gefangengenommen bei dem Massaker vom 7. Oktober 2023 – sind darauf bis zur Unkenntlichkeit abgemagert zu sehen, in kargen Räumen, mit leerem Blick.
Die Bilder verbreitete die Hamas gezielt über ihre Kanäle – als Teil einer zynischen Propagandakampagne. In Israel aber wirken sie wie ein Weckruf: Die Geiseln leben noch. Aber wie lange noch?
„Sie hungern unsere Kinder zu Tode“
Besonders erschütternd ist das Schicksal von Evyatar David, 24 Jahre alt. Verschleppt vom Nova-Musikfestival nahe der Grenze zu Gaza, schildert er in dem Video unter Zwang, wann und was er gegessen habe: Bohnen, Linsen – manchmal gar nichts.
Mehrere Tage hintereinander sei er ohne Nahrung geblieben. Seine Familie sieht darin einen gezielten Missbrauch zur politischen Inszenierung.
„Die Hamas benutzt unseren Sohn als lebendes Versuchsobjekt in einer abscheulichen Hungerkampagne“, schrieb die Familie David in einer öffentlichen Erklärung. Ihr Appell richtet sich an die Weltgemeinschaft: „Sorgt dafür, dass er lebt – sorgt dafür, dass er versorgt wird!“
Rom Braslavski: Der zweite Geisel-Schock – Geisel Videos schockieren die Welt
Auch Rom Braslavski, ein Deutsch-Israeli und Mitglied des Sicherheitsteams beim Nova-Festival, ist in einem der Videos zu sehen – sichtlich geschwächt, ausgezehrt, gebrochen. Für seine Angehörigen ist der Anblick kaum zu ertragen.

Sein Cousin Adam Hajaj sagte: „Ich konnte das Video nur ein einziges Mal anschauen. Es verfolgt mich jede Nacht.“
60.000 Demonstranten in Tel Aviv: „Unsere Kinder erleben einen Holocaust“
Am sogenannten Platz der Geiseln in Tel Aviv versammelten sich am Samstag fast 60.000 Menschen – mehr als je zuvor.
Im Zentrum des Platzes: eine Stacheldrahtinstallation, errichtet als stilles Mahnmal.
Viele fühlen sich durch die Bilder an die Überlebenden der Konzentrationslager erinnert.
Die Mahnung ist laut: „Nie wieder“ darf nicht nur Geschichte bleiben.
Einav Zangauker, Mutter eines entführten Doppelstaatsbürgers, sagte unter Tränen:
„Unsere Kinder erleben einen Holocaust.
Sie werden nicht mehr lange überleben.“ Sie fordert – wie viele andere Angehörige – ein Ende des Krieges durch ein umfassendes Abkommen.
„Es ist Zeit, das Leben über das Prinzip zu stellen.“
US-Gesandter Witkoff trifft Familien – „Trump wird handeln“
Erstmals nahm auch der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, an der Demonstration teil. Anschließend traf er sich mit mehreren Familien.
In einem von Emotionen geprägten Austausch versprach Witkoff „persönliche Unterstützung“ im Namen von Präsident Donald Trump.
Das Forum der Geisel-Familien erklärte: „Die USA haben einen Plan, um diesen Krieg zu beenden.
Witkoff sagte uns: Wir sind nahe dran.“ Ein Versprechen – aber auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn mit jedem Tag sinken die Überlebenschancen der Entführten.
Hamas lehnt Waffenruhe ohne Staatsgründung ab – Geisel Videos schockieren die Welt
Parallel zu den emotionalen Szenen in Tel Aviv zeigt sich die Hamas unnachgiebig.
Ein Sprecher der Organisation erklärte, man werde „die Waffen nicht niederlegen“, solange kein unabhängiger palästinensischer Staat existiere.
Die indirekten Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe und einen Geiselaustausch scheiterten zuletzt erneut – zu groß die ideologischen Gräben, zu verhärtet die Fronten.
Mindestens 50 Geiseln noch im Gazastreifen – 20 sollen am Leben sein
Nach Angaben der israelischen Behörden befinden sich derzeit noch rund 50 Geiseln in den Händen der Hamas – darunter mehrere Frauen, Senioren und Minderjährige.
Es wird davon ausgegangen, dass mindestens 20 von ihnen noch leben.
Doch der Zustand vieler ist unbekannt.
Die veröffentlichten Videos zeigen: Zeit ist ein Luxus, den sie nicht mehr haben.
Internationale Forderungen nach Zugang und Versorgung – Geisel Videos schockieren die Welt
Zunehmend mehren sich Stimmen, die fordern, dass Hilfslieferungen in den Gazastreifen auch den Geiseln zugutekommen müssen.
Menschenrechtsorganisationen fordern den sofortigen Zugang durch das Internationale Rote Kreuz, doch die Hamas verweigert bislang jede Kooperation.
Die israelische Regierung hat erneut bekräftigt, humanitäre Hilfe werde nur unter der Bedingung der Verbesserung des Schicksals der Geiseln genehmigt.
Es geht nicht mehr um Verhandlungstaktik. Es geht um Leben – jetzt.
Geisel Videos schockieren die Welt – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.