Haushaltskrise in den USA: Shutdown legt Regierung lahm
Haushaltskrise in den US – Stillstand in Washington – politischer Machtkampf auf dem Rücken der Bürger
Washington, D.C. – 01. Oktober 2025. In den frühen Morgenstunden ist eingetreten, was viele befürchtet hatten: Die Vereinigten Staaten sind offiziell in einen „Shutdown“ übergegangen – eine partielle Stilllegung der Regierungsgeschäfte, ausgelöst durch das Scheitern der Haushaltsverhandlungen im Kongress. Es ist der erste Stillstand dieser Art seit sechs Jahren, doch die aktuelle Lage ist ernster als je zuvor.
Die tiefen Gräben zwischen Demokraten und Republikanern haben sich in den letzten Wochen weiter aufgetan – und trotz mehrerer Last-Minute-Abstimmungen im Senat konnte keine Einigung erzielt werden. Der föderale Staat ist damit weitgehend auf Notbetrieb heruntergefahren. Nur systemrelevante Dienste bleiben in Funktion, während hunderttausende Regierungsangestellte ohne Bezahlung oder in Zwangsurlaub geschickt werden.
Der Punkt ohne Wiederkehr
Bis Mitternacht des 30. Septembers hatten die Abgeordneten Zeit, sich auf einen Übergangshaushalt zu verständigen, der die Regierung vorübergehend finanziell handlungsfähig gehalten hätte. Doch trotz intensiver Verhandlungen gelang keine Einigung. Zwei separate Vorschläge – einer von den Demokraten, einer von den Republikanern – scheiterten nacheinander im Senat. Der eine war den Konservativen zu teuer, der andere den Progressiven zu hart.
Und so trat ein Zustand in Kraft, der für die Weltmacht USA zunehmend zum innenpolitischen Armutszeugnis wird: Der sogenannte „Government Shutdown“, bei dem Bundesbehörden keine Mittel mehr erhalten, sofern der Kongress keinen neuen Haushalt verabschiedet hat.
Stillstand trotz Macht der Republikaner – Haushaltskrise in den US
Zwar kontrollieren die Republikaner derzeit beide Kammern des Kongresses – das Repräsentantenhaus und den Senat. Doch für viele haushaltsrelevante Beschlüsse ist im Senat eine qualifizierte Mehrheit von 60 Stimmen erforderlich. Den Republikanern fehlen sieben Stimmen, um diese Hürde allein zu nehmen. Eine Zusammenarbeit mit den Demokraten wäre also zwingend notwendig – doch gerade daran scheitert es.
Insbesondere die geplanten Kürzungen bei Gesundheitsprogrammen für einkommensschwache Amerikaner sorgen für erbitterten Widerstand bei den Demokraten. Diese Programme, einst unter Präsident Obama eingeführt und später von Präsident Biden gestärkt, stehen symbolisch für die soziale Verantwortung des Staates – und sind in den Augen der Demokraten unverhandelbar.
Gescheiterte Abstimmungen und tiefe Fronten
Am Dienstagabend kam es zu zwei entscheidenden Abstimmungen im Senat. Die Demokraten schlugen einen Finanzierungsvorschlag vor, der unter anderem die Streichung der umstrittenen Gesundheitskürzungen vorsah.

Die Republikaner hingegen brachten eine Übergangsregelung ein, die eine siebentägige Frist zur Weiterverhandlung geschaffen hätte. Beide Vorschläge scheiterten erwartungsgemäß – und vertieften die ideologischen Gräben nur noch weiter.
Damit war der Weg frei für das, was nun in Kraft ist: ein Stillstand, der Millionen Amerikaner betrifft, das Vertrauen in politische Institutionen erschüttert und die Welt erneut mit den Dysfunktionen des amerikanischen Systems konfrontiert.
Haushaltskrise in den US – Was funktioniert noch?
Auch wenn weite Teile der Regierung lahmgelegt sind, bleibt ein gewisses Grundgerüst erhalten. Sozialleistungen wie „Social Security“ oder staatliche Krankenversicherungsprogramme für Senioren und Behinderte laufen weiter – sie gehören zu den gesetzlich verpflichtenden Ausgaben.
Auch Grenzschutz, Polizei, Flugsicherung und Bundesgerichte arbeiten weiter, da sie als systemrelevant eingestuft sind. Gleiches gilt für das aktive Militärpersonal – nicht jedoch für hunderttausende zivile Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums, die nun zum Nichtstun gezwungen sind.
In den Nationalparks zeigt sich die Absurdität des Shutdowns besonders deutlich: Ranger, die für die Sicherheit der Tiere verantwortlich sind, bleiben im Einsatz, während das Personal für Besucherzentren, Führungen oder Toilettenreinigung nach Hause geschickt wurde – unbezahlt.
Sorge vor Entlassungen – ein politischer Hebel?
Während frühere Shutdowns vor allem symbolisch Machtkämpfe austrugen, zeichnet sich diesmal eine neue Dimension ab: Bereits Anfang des Jahres hatte die Behörde für Regierungseffizienz (DOGE) zahlreiche Beschäftigte entlassen – und offenbar will die Trump-Administration den jetzigen Stillstand nutzen, um den Staatsapparat dauerhaft zu verkleinern.
Mehrere Ministerien wurden laut Medienberichten intern angewiesen, Entlassungspläne zu prüfen. Das sorgt für Nervosität unter den Angestellten. Zwar existiert ein Gesetz aus dem Jahr 2019, das rückwirkende Lohnzahlungen garantiert, sobald ein Haushalt verabschiedet wurde. Doch ob dies diesmal in vollem Umfang angewendet wird, ist ungewiss.
In Washington, D.C., wo viele Bundesbedienstete wohnen, wächst die Unsicherheit. Politische Beobachter werten diese Strategie als Versuch, durch den Shutdown politische Ziele durchzusetzen – insbesondere die dauerhafte Reduktion des öffentlichen Dienstes.
Polarisierung auf Kosten der Stabilität – Haushaltskrise in den US
Der Shutdown fällt in eine Zeit, in der die amerikanische Gesellschaft ohnehin tief gespalten ist. Eine aktuelle Umfrage zeigt: 53 % der US-Amerikaner machen die Republikaner für den Stillstand verantwortlich, nur 32 % sehen die Schuld bei den Demokraten. Das Narrativ der „Verweigerungspartei“ scheint den Konservativen zunehmend zu schaden – auch unter gemäßigten Wählern.
Insbesondere der Umstand, dass ein republikanischer Abgeordneter in einem TV-Interview mit bemerkenswerter Offenheit dafür plädierte, Angestellte in Washington DC zu kündigen, da sie „sowieso demokratisch wählen“, hat Empörung ausgelöst. Kritiker werfen der Partei vor, ideologische Säuberung statt verantwortungsvoller Haushaltsführung zu betreiben.
Internationale Auswirkungen – Haushaltskrise in den US
Der Blick der Welt richtet sich einmal mehr mit Verwunderung auf die USA. Während sich viele Länder um wirtschaftliche Stabilität bemühen, scheint die größte Volkswirtschaft der Welt durch interne Grabenkämpfe gelähmt. Der Dow Jones fiel nach Bekanntwerden des Scheiterns der Haushaltsverhandlungen um 2,4 %, internationale Investoren reagieren nervös.
Für die NATO-Partner der USA ist der Shutdown ebenfalls kein gutes Signal. Wenn selbst der administrative Betrieb im Pentagon gestört ist, stellt sich die Frage, inwieweit die USA verlässlich ihre internationalen Verpflichtungen erfüllen können – sowohl diplomatisch als auch militärisch.
Ein langer Weg zurück zur Normalität?
Wie lange der Shutdown andauern wird, ist völlig offen. Der letzte Stillstand unter Präsident Trump dauerte 35 Tage – ein Negativrekord. Angesichts der verhärteten Fronten scheint ein ähnliches Szenario auch jetzt möglich.
Zudem rückt bereits der nächste politische Konflikt in den Fokus: die Verhandlungen über die Schuldenobergrenze. Sollte es hier ebenfalls zu keiner Einigung kommen, droht ein weiterer Schock – diesmal mit noch drastischeren Folgen für die globale Finanzwelt.
Der politische Preis – Haushaltskrise in den US
Während Präsident Trump öffentlich betont, dass seine Partei für „fiskalische Verantwortung“ kämpfe und „den aufgeblähten Verwaltungsapparat“ eindämmen wolle, deuten viele Zeichen darauf hin, dass der politische Preis hoch sein könnte. Die Zustimmungswerte für den Präsidenten sinken, insbesondere bei Wählergruppen in den Vororten großer Städte, die bei den kommenden Wahlen entscheidend sein könnten.
Die Demokraten wiederum versuchen, sich als Hüter der sozialen Stabilität zu inszenieren. Ihr Argument: Wer für ein ausgeglichenes Budget kämpft, darf dabei nicht Millionen Amerikaner in Unsicherheit stürzen.
Haushaltskrise in den US – Ein gefährlicher Präzedenzfall
Der aktuelle Shutdown ist mehr als nur ein vorübergehender Verwaltungsstopp. Er ist Ausdruck einer politischen Kultur, die zunehmend von Konfrontation statt Kompromiss geprägt ist. Für viele Amerikaner bedeutet das Unsicherheit, Jobangst und den Verlust des Vertrauens in die Handlungsfähigkeit ihres Staates.
Wenn es keine schnelle Lösung gibt, könnte dieser Shutdown zu einem Wendepunkt werden – nicht nur für die Regierung, sondern auch für das Verhältnis der Bürger zur Demokratie.
Was heute als taktisches Druckmittel erscheint, könnte sich morgen als strategischer Fehler entpuppen.
Haushaltskrise in den US – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.