Die ersten Sanktionen für Russland liegen auf dem Tisch
Nord Stream 2 gestoppt – Die Gas-Pipeline ist ein Projekt, welches schon seit der Planungsphase für Kontroversen sorgt. Anfang der Woche kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Hinblick auf das Verhalten Russlands im Ukraine-Konflikt die ersten Konsequenzen an.
Die Sanktionen betreffen den Stopp für Gaslieferungen über die Nord Stream 2 Pipeline. Scholz präsentiert sich in diesem Vorgehen deutlich entschlossener als in dem Vorantreiben der Impfpflicht in Deutschland. Ganz verzichtet Deutschland auf das Gas aus Russland nicht, da über Nord Stream 1 auch weiterhin Lieferungen erfolgen.
Die Sanktionen zielen auf eine wirtschaftliche Schwächung Russlands ab. Erdgas ist eine der lukrativsten Wirtschaftszweige für die russische Wirtschaft. Fehlen diese Einnahme, soll Russland über den wirtschaftlichen Druck zum Einlenken überredet werden. Diese Diplomatie über die Hintertür ist bisher von russischer Seite ohne zu erkennbare Nervosität zur Kenntnis genommen worden.
Bundeswirtschaftsminister Habeck sieht die Gasversorgung aktuell nicht gefährdet
Angesichts der im letzten Herbst explodierten Gaspreise warteten viele Experten auf eine Reaktion des Bundeswirtschaftsministeriums. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen), sieht in dem temporären Stopp von Nord Stream 2 derzeit keinen Grund für Versorgungsengpässe.
Der Minister geht davon aus, dass die Sanktionen gegen Russland nicht dazu beitragen werden, die Versorgung mit Erdgas in Deutschland nicht mehr flächendeckend gewährleisten zu können.
Deutsche Verbraucher blicken mit Ungewissheit auf die nächste Heizsaison
Das Statement von Robert Habeck hat die herrschende Verunsicherung in der Bevölkerung nicht komplett besänftigen können.
Die angekündigten Entlastungen wie die schnellere Abschaffung der EEG-Umlage stellen aufgrund der rasant gestiegenen Gaspreise für viele Haushalte nur einen Tropfen auf den heißen Stein dar.
Einige Bürger befürchten zudem bei knapper werdenden Ressourcen gegen Unternehmen, die Erdgas benötigen, zukünftig den Kürzeren zu ziehen.
Die Entwicklung des Gasmarktes bleibt ebenso wie der Ukraine-Konflikt bislang von zahlreichen Fragezeichen auf allen Seiten gekennzeichnet.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.