Defizitverfahren gegen Frankreich, Italien, Belgien, Malta, Polen, Slowakei und Ungarn eröffnet
Defizitverfahren gegen EU-Länder – Der EU-Rat hat in Brüssel beschlossen, Defizitverfahren gegen Frankreich, Italien, Belgien, Malta, Polen, die Slowakei und Ungarn zu eröffnen.
Diese Entscheidung folgt der Empfehlung der EU-Kommission und zielt darauf ab, die betroffenen Staaten zu einer solideren Haushaltsführung zu bewegen.
Während theoretisch Strafen in Milliardenhöhe möglich sind, wurden solche Sanktionen bisher in der Praxis noch nie verhängt
Neuverschuldung darf maximal drei Prozent des BIPs betragen
Seit der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg waren die strengen haushaltspolitischen Überwachungen der EU ausgesetzt.
Die EU möchte nun wieder zur normalen haushaltspolitischen Disziplin zurückkehren, um die Stabilität der Eurozone zu sichern.
Nach den Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts darf die Neuverschuldung eines Landes höchstens 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen, und der Schuldenstand darf 60 Prozent der Wirtschaftsleistung nicht überschreiten.
Die aktuellen Schuldenstände und Defizite der betroffenen Länder übersteigen diese Grenzen, was die Einleitung der Defizitverfahren notwendig macht.
Betroffene Länder durften nicht an Abstimmung teilnehmen – Defizitverfahren gegen EU-Länder
Der Ablauf der Defizitverfahren beginnt mit der Feststellung der Verstöße gegen die Haushaltsvorgaben. Jedes der betroffenen Länder benötigt einen eigenen Beschluss für das Defizitverfahren.
Diese Länder durften an der Abstimmung nicht teilnehmen, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Im nächsten Schritt wird die EU-Kommission Empfehlungen zur Schuldenreduzierung aussprechen, die bis Jahresende vom EU-Rat angenommen werden sollen.
Rat der Europäischen Union Hintergrund – Defizitverfahren gegen EU-Länder
Der Rat der Europäischen Union, auch bekannt als Ministerrat oder einfach „Rat“, ist eine zentrale Institution der EU, die maßgeblich an der Gesetzgebung beteiligt ist. Er setzt sich aus Ministern der Mitgliedstaaten zusammen, wobei die Vertretung je nach besprochenem Themengebiet variieren kann – etwa Finanzminister bei wirtschaftlichen Angelegenheiten oder Außenminister bei außenpolitischen Themen.
Der Rat spielt eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung und Verabschiedung von EU-Gesetzen zusammen mit dem Europäischen Parlament. Zudem koordiniert er die politischen Maßnahmen der Mitgliedstaaten, entwickelt die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik auf Basis der Leitlinien des Europäischen Rates und schließt internationale Abkommen.
Die Präsidentschaft des Rates rotiert alle sechs Monate zwischen den Mitgliedstaaten. Diese Rotation ermöglicht es jedem Land, seine Prioritäten in die europäischen Entscheidungsprozesse einzubringen.
Insgesamt trägt der Rat der Europäischen Union wesentlich zur Stabilität, Kooperation und Integration innerhalb Europas bei.
Defizitverfahren gegen EU-Länder – Wir bleiben am Abll für Sie. BerlinMorgen.