Zölle mit Bumerang-Effekt – Trumps Handelspolitik trifft Ford und GM mit Milliardenverlusten
Zollschock für die US-Autoindustrie
Trumps Handelspolitik trifft Ford und GM – Die protektionistische Handelspolitik von Ex-Präsident Donald Trump erweist sich für die US-Autoindustrie als teueres Eigentor.
Der US-Autobauer Ford bezifferte die Kosten seiner Zollbelastungen nun auf zwei Milliarden Dollar – eine halbe Milliarde mehr als bislang angenommen. Besonders brisant:
Während amerikanische Unternehmen unter den Importzöllen leiden, profitieren ausgerechnet internationale Wettbewerber wie Toyota von günstigeren Konditionen.
Ford: Quartalsverlust statt Milliardengewinn
Wie Ford-Chef Jim Farley in einer Telefonkonferenz mit Analysten erklärte, kosteten allein die Zölle im vergangenen Quartal rund 800 Millionen Dollar – unterm Strich steht ein Verlust von 36 Millionen Dollar, nach einem Gewinn von 1,8 Milliarden im Vorjahreszeitraum.
Für das Gesamtjahr senkt Ford seine Gewinnerwartung auf 6,5 bis 7,5 Milliarden Dollar – zuvor lag die Prognose bei bis zu 8,5 Milliarden.
Zwar produziert Ford rund 80 Prozent seiner Fahrzeuge in den USA, doch bei Bauteilen sei man weiterhin stark von internationalen Zulieferern abhängig.
„Wir importieren Teile aus aller Welt“, sagte Farley. Gerade die verlängerten Zölle auf Produkte aus Mexiko, Kanada, Aluminium und Stahl hätten dem Unternehmen zugesetzt, bestätigte auch Finanzchefin Sherry House.
„America First“ – aber nicht für amerikanische Hersteller
Das erklärte Ziel von Trumps Zollpolitik war es, die amerikanische Wirtschaft zu stärken und heimische Produzenten zu schützen.
Doch das Gegenteil ist eingetreten:
Nicht nur Ford, sondern auch der ebenfalls traditionsreiche US-Autobauer General Motors (GM) meldet Milliardenverluste durch Importzölle.
GM musste im letzten Quartal 1,1 Milliarden Dollar abschreiben, vor allem wegen Einfuhrkosten für Fahrzeuge aus Südkorea.
Für das Gesamtjahr rechnet GM mit Zollkosten von vier bis fünf Milliarden Dollar.
Besonders betroffen seien günstige Modelle wie der Chevrolet Spark oder die Kompaktklasse von Buick – Fahrzeuge, mit denen GM im unteren Preissegment konkurriert, nun aber gegenüber asiatischen Herstellern ins Hintertreffen gerät.
Ford warnt vor strukturellem Wettbewerbsnachteil – Trumps Handelspolitik trifft Ford
Ford-Chef Farley zeigte sich besorgt über eine langfristige Veränderung des Automarkts.

Die derzeitige Politik führe zu einer „Spaltung des globalen Marktes“ in drei Regionen: Nordamerika, Europa und Asien.
Die Konsequenz: Unterschiedliche Umweltstandards, divergierende Preisstrukturen – und ein international zersplitterter Wettbewerb.
Besonders kritisch sieht Farley die Rolle Japans. Vergangene Woche hatte Präsident Trump angekündigt, die Zölle auf japanische Automarken von 25 auf 15 Prozent zu senken.
Damit würden Toyota, Nissan und Honda deutliche Preisvorteile erhalten – zusätzlich zu ihren ohnehin niedrigeren Produktionskosten und günstigen Wechselkursen.
Die Konsequenz: ein systematischer Wettbewerbsnachteil für US-Hersteller.
Politik mit Nebenwirkungen – Kritik auch aus Wirtschaftskreisen – Trumps Handelspolitik trifft Ford
Ford steht mit seiner Kritik nicht allein.
In Industrieverbänden und Wirtschaftskreisen mehren sich die Stimmen, die Trumps Zollpolitik als kontraproduktiv und wirtschaftsschädlich einstufen.
Statt heimische Industrie zu stärken, führe die Maßnahme zu Kostenexplosionen, Verlusten und Produktionsverlagerungen.
Insbesondere für Unternehmen mit komplexen Lieferketten und globaler Fertigung sei der Protektionismus eine Gefahr für Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.
Ein Ford-Manager bringt es auf den Punkt: „Würden wir unser Unternehmen wie die Politik geführt – wir wären längst pleite.“
Protektionismus als Risiko für den Industriestandort USA – Trumps Handelspolitik trifft Ford
Die Bilanz der Trump’schen „America First“-Politik fällt aus Sicht der US-Autoindustrie ernüchternd aus.
Die Zölle treffen nicht nur deutsche Premiumhersteller, sondern vor allem die amerikanische Industrie selbst. Milliardenverluste, sinkende Gewinnmargen und strukturelle Nachteile gegenüber ausländischen Wettbewerbern stellen Ford, GM und Co. vor enorme Herausforderungen.
Ob die nächste Regierung an dieser Handelspolitik festhält oder sie grundlegend reformiert, dürfte entscheidend für die Zukunft des amerikanischen Automarkts sein – und für seine Wettbewerbsfähigkeit im globalen Maßstab.
Trumps Handelspolitik trifft Ford und GM – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.