Michael Gorbatschow verstirbt nach schwerer Krankheit
Michail Gorbatschow ist tot – Das Ableben eines Politikers wirft häufig die Frage nach dem politischen Erbe auf.
Das politische Erbe von Michail Gorbatschow hat über mehrere aufeinanderfolgende Jahrzehnte Geschichte geschrieben.
Der Tod des ehemaligen Präsidenten löst weltweit betrachtet unterschiedliche Gefühle aus.
Im Westen ist Gorbatschow als Politiker in Erinnerung geblieben, der bereit war, Brücken aufzubauen und den Eisernen Vorhang in fließendere Grenzen umzuwandeln.
Diese offene Haltung westlichen Ländern und Regierungen gegenüber wurde Michail Gorbatschow im Osten stärker als persönliche Schwäche ausgelegt.
In seiner Heimat Russland brachte die Todesnachricht auch alte Kritik an dem ehemaligen Staatsoberhaupt hervor.
Die älteren Generationen bringen Gorbatschow weiterhin mit dem Ende der Sowjetunion in Verbindung und trauern der alten Stärke Russlands nach.
Gorbatschow war stark in die Deutsche Einheit involviert
Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau) waren zwei der Konzepte, die heute stellvertretend für die Politik von Michail Gorbatschow stehen.
Diese neue Ausrichtung der Innen- und Außenpolitik führte zum Ende des Kalten Krieges und bereitete den Weg für die Wiedervereinigung Deutschlands.
Gorbatschow wurde infolgedessen im Jahr 1990 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Im eigenen Land musste sich Gorbatschow zunächst einem Putschversuch im Jahr 1991 und schließlich der Machtübernahme durch Boris Jelzin stellen.
Seit dem Zeitpunkt der Ablösung Gorbatschows aus dem Amt waren auch die internationalen Beziehungen zu Russland wieder zunehmend durch Vorsicht geprägt.
Die Trauerfeier fand im russischen Fernsehen kaum Beachtung – Michail Gorbatschow ist tot
Die Nachricht über den Tod Michail Gorbatschows hat weltweit eine Welle der Anteilnahme ausgelöst. Der Trauerfeier blieben die meisten hochrangigen Politiker mit Rücksicht auf die derzeitige politische Lage allerdings fern.
Die deutsche Bundesregierung hat sich dazu entschlossen, den ehemaligen sowjetischen Präsidenten mit Flaggen zu ehren, die auf halbmast gezogen wurden. Im russischen Staatsfernsehen waren die Nachrichten über die offizielle Trauerfeier als spärlich zu bezeichnen. Wladimir Putin glänzte auf der Trauerfeier ebenfalls durch Abwesenheit.
In Kriegszeiten müssen folglich auch für einen würdevollen Abschied durch ein Staatsbegräbnis Abstriche in Kauf genommen werden.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.