Bundesarbeitsministerium kündigt Erhöhung der Minijob-Grenze an
Minijob-Grenze steigt an – Knapp 8 Millionen sogenannte Minijobber erhöhen den Verdienst oder staatliche Hilfsleistungen durch geringfügige Beschäftigungen.
Diese Arbeitsstellen sind in der Gastronomie ebenso wie in Pflegeberufen oder zahlreichen anderen Wirtschaftszweigen zu finden.
Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil (SPD) kündigte die Erhöhung der Verdienstgrenze von Minijobs von derzeit 450 auf 520 Euro an.
Maximal umfasst ein Minijob auch weiterhin bis zu zehn Arbeitsstunden in der Woche.
In den Reihen der Gewerkschaften stießen die Pläne der Bundesregierung auf deutliche Kritik.
Zahlreiche Unternehmen hätten kaum noch Anreize, die Zahl der Minijobs zurückzufahren und Beschäftigungsverhältnisse zu bieten, die Angestellten einen angemessenen Lebensunterhalt ermöglichen würden.
Die Erhöhung ist zeitgleich mit dem Anstieg des Mindestlohns geplant
Als Datum für die geplante Erhöhung auf 520 Euro wurde der 1. Oktober genannt. Dieser Tag ist keineswegs zufällig gewählt worden. Am selben Tag erfolgt auch die Erhöhung des Mindestlohns. Beschäftigte erhalten ab diesem Zeitpunkt einen Stundenlohn von mindestens 12 Euro. Die gleichen Regeln gelten auch für Midijobs.
Die Verdienstobergrenze steigt dort von 1300 auf 1600 Euro. Werktags darf eine Arbeitszeit von 8 Stunden pro Tag oder 48 Wochenstunden nicht überschritten werden.
Mini- und Midijobs bleiben damit auch weiterhin auf Niveau des Mindestlohns. Weitere Änderungen kündigte der Bundesarbeitsminister dagegen nicht an.
Speziell, das Erfordernis zahlreicher Haushalte mit Minijobs, das Haushaltseinkommen aufzustocken, um nicht von staatlicher Unterstützung abhängig zu sein, wurde nicht thematisiert.
Die Neuregelung von Hartz 4 lässt noch auf sich warten
Bundesminister Heil wurde ebenfalls zu neuen Entwicklungen in Bezug auf die Neuregelung von Hartz 4 befragt. In diesem Zusammenhang äußerte sich Hubertus Heil zurückhaltend optimistisch. Die Regierung würde daran arbeiten, das geplante Bürgergeld als Ersatz für Hartz 4 auf den Weg zu bringen. Die Veränderungen müssten jedoch nicht nur in der Ampel-Regierung Befürworter finden. Die Herausforderung, die Änderungen in den einzelnen Jobcentern umzusetzen, sei ebenfalls eine logistische Herausforderung.
Feste Termine konnte Hubertus Heil somit nicht nennen. Lediglich die Beschlüsse in diesem Jahr in Bundestag zu fassen sei geplant. Mit der Umsetzung könnten Menschen, die bisher Arbeitslosengeld II beziehen, jedoch erst im kommenden Jahr rechnen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.