Umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters
Alexander Zverev schlägt auf Schiedsrichter-Stuhl ein – Es war eine entscheidende Phase der Doppel-Konkurrenz beim Tennis-Turnier in Acapulco: Beim stand von 2:6, 6:4 und 6:8 gegen Alexander Zverev und seinen Doppelpartner Marcelo Melo aus Brasilien landet ein Ball der Gegner im Bereich der Außenlinie. Zverev und Melo sahen den Ball „im Aus“, ebenso wie der Linienrichter. Der Schiedsrichter hingegen sah den Ball auf der Linie und vergab den Punkt gegen Zverev/Melo zum Stand von 6:9.
Hawk-Eye hätte klären können
Bei vielen Tennis-Turnieren kommt das sogenannte Hawk-Eye zum Einsatz, eine Video-Aufnahme brisanter Szenen, die von den Spielern eingefordert werden kann. Beim Turnier in Mexiko wird dieses Hawk-Eye allerdings nicht genutzt, so dass der Schiedsrichter die volle Entscheidungsgewalt trägt. Unterstützt wird er von mehreren Linienrichtern, die ihm Hinweise geben, aber keine endgültigen Entscheidungen treffen.
Die kritische Szene ist nicht abschließend zu bewerten und es wird ein Rätsel bleiben, ob der Ball tatsächlich „im Aus“ oder noch auf der Linie war.
Zverevs Protest blieb erfolglos
Nachdem Schiedsrichter Alessandro Germani aus Italien den Punkt an das Doppel des Briten Lloyd Glasspool und Finnen Harri Heliövaara gegeben hat, protestierten Zverev und Melo.
Ihre Proteste blieben jedoch unwirksam und der Schiedsrichter ließ sich nicht von seiner Entscheidung abbringen. Zverev war hierbei bereits aufgebracht und beleidigte Germani mit „Du verdammter Idiot!“.
Das britisch-finnische Doppel verwandelte bereits den ersten von drei Match-Bällen. Es folgte ein fairen Handshake zwischen den Spielern, woraufhin Alexander Zverev zu drei Schlägen gegen den Schiedsrichterstuhl mit seinem Schläger ansetzte.
Die Schläge trafen in unmittelbarer Nähe der Füße des Schiedsrichters ein. Nach einer kurzen Pause schlug Zverev ein viertes Mal auf die Seite des Stuhls ein. Der Schiedsrichter begab sich in Sicherheit.
ATP disqualifiziert Titelverteidiger für das Einzelturnier
Die leitende Spielevereinigung ATP zog zeitnahe Konsequenzen aus den Aggressionen des Weltranglisten-Dritten. Zverev konnte zuvor den Einzug in die Runde der letzten 16 der Einzelkonkurrenz feiern. Es war ein Kraftakt von 3:20 Stunden gegen den US-Amerikaner Jenson Brooksby. Durch sein Verhalten ist der Deutsche nun aber für die nächste Runde disqualifiziert worden und kann seinen Titel nicht verteidigen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.