Krankenkasse BKK kommt in Studie zu einem überraschenden Ergebnis
Impfnebenwirkungen – In einem Punkt sind sich parteiübergreifend, so gut wie alle Politiker einig: Die Impfung ist sicher und verursacht nur in extrem seltenen Fällen schwere oder potenziell tödliche Nebenwirkungen. Eine Untersuchung der BKK (Betriebskrankenkasse) lässt jetzt Zweifel an dieser Einschätzung entstehen. Die Krankenkasse hatte eigene Analysen der vorhandenen Daten der Versicherten vorgenommen und ist hierbei auf überraschende Ergebnisse gestoßen.
Ausgewertet wurden die Daten von insgesamt 10.937.719 Versicherten. Wie die Abrechnungen der behandelnden Ärzte dieser Patienten ergaben, fanden insgesamt 216.695 Behandlungen aufgrund möglicher Impfnebenwirkungen statt. Die offizielle Zahl des Paul-Ehrlich-Instituts für das Kalenderjahr 2021 wurde mit 244.576 Behandlungen angegeben. Diese Ergebnisse lassen die Vermutung aufkommen, dass die Zahl des PEI die tatsächliche Anzahl von negativen Folgen nicht realistisch widerspiegeln.
Die BKK wendet sich direkt an das Paul-Ehrlich-Institut
Die Betriebskrankenkasse hat die vorgenommenen Untersuchungen zum Anlass genommen, einen Brief an das Paul-Ehrlich-Institut zu verfassen. Darin werden die Untersuchungsergebnisse der Analyse veröffentlicht und um Unterstützung gebeten.
Wörtlich erklärt Andreas Schöfbeck als Vorstand der BKK, dass seinen Schätzungen zufolge „circa 4 – 5 Prozent der geimpften Menschen wegen Impfnebenwirkungen“ einer ärztlichen Behandlung bedurft hätten.
Weiterhin ergeben sich für Schöfbeck Hinweise, dass mit einer Untererfassung der Impfnebenwirkungen in Deutschland zu rechnen sei. Der Vorstand der BKK wünscht sich daher eine kurzfristige Stellungnahme des PEI zu dem Brief sowie eine Aufklärung des Sachverhalts.
Liegt die geringe Meldung von Impfnebenwirkungen an dem vorhandenen Abrechnungssystem
Stimmen die Zahlen der BKK, muss das Paul-Ehrlich-Institut dennoch nicht zwangsläufig bewusst falsche Statistiken veröffentlicht haben. Der Fehler kann im System stecken. Während die Krankenkassen über die Abrechnung einen Hinweis auf den Grund der Behandlung erhalten, wird das PEI nicht zwangsläufig ebenfalls informiert.
Grund dafür kann das Abrechnungssystem sein. Ärzte werden für die Impfung ebenso wie die Behandlung von Patienten mit Impfnebenwirkungen bezahlt. Keine Vergütung erfolgt dagegen für die Meldung an das PEI. Ist der Aufwand für die Meldung zu groß, könnte darin einer der Gründe für die mögliche Diskrepanz zwischen den Zahlen liegen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.