Börsengang von Porsche wird vorbereitet
Porsche kommt an die Börse – Die Idee eines Börsengangs der Porsche AG ist nicht neu, war bisher allerdings lediglich eine Vermutung. Nun gibt es Meldungen des Volkswagen-Konzern zu eingeleitenden Schritten und wichtigen Gesprächen. Nachdem sich die Hinweise bereits in den vergangenen Wochen gehäuft haben, weisen alle Zeichen auf eine baldige Entscheidung hin.
Zustimmung der Eigentümerfamilien erforderlich
Die Beziehungen von Volkswagen und Porsche sind nicht unkompliziert. Mehr als 50 % der Stimmrechte am VW-Konzern liegen in den Händen zweier österreichischer Familien.
Die Familien Piech und Porsche bündeln in der Porsche Automobil Holding SE ihre Anteile und besitzen etwa 32 % aller Aktien.
Die Holding ist nicht mit dem Sportwagenbauer Porsche zu verwechseln, der zum VW-Konzern gehört. Vereinfacht ausgedrückt: Die Porsche-Wagen gehören zu Volkswagen; Volkswagen ist allerdings unter anderem von der Porsche Holding und damit den Eigentümerfamilien abhängig.
Obwohl es aktuell stark nach einem positiven Ergebnis aussieht, wird die Zustimmung von Piech und Porsche entscheidend sein.
Größer als Ferrari
Im Jahr 2015 ist der italienische Autohersteller „Ferrari“ an die Börse gegangen und konnte seinen Börsenwert in den vergangenen sieben Jahren um mehr als 300 % erhöhen. Ferrari besitzt eine Marktkapitalisierung (Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Wert einer Aktie) von ca. 36 Mrd. Euro. Der Vergleich von Ferrari und Porsche liegt nahe, da beide Marken vergleichbare Produkte anbieten sowie Zielgruppen ansprechen. Auch das Image der beiden Sportwagen ist ähnlich.
Obwohl genaue Zahlen nicht zu ermitteln sind, gehen Experten davon aus, dass die Porsche AG einen Wert von 60 bis 80 Mrd. Euro hat. Zum Vergleich: Volkswagen weist aktuell einen Wert von 113 Mrd. Euro auf. Sollte die Porsche AG eigenständig an der Börse auftreten, würde der Mutterkonzern durch den Verkauf der Anteile enorme Mittelzuflüsse verzeichnen.
Mögliche Fallstricke
Neben der Zustimmung der Anteilseigner könnte auch die Ukraine Krise ein Hindernis für den Börsengang werden. Die Unsicherheiten durch den Konflikt an der ost-ukrainischen Grenze sorgten in den vergangenen Tagen für große Kursschwankungen. Sollte sich das Marktumfeld in eine negative Richtung bewegen, wäre der Zeitpunkt für den Börsengang nicht ideal. Eine endgültige Entscheidung könnte verschoben werden.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.