Ukrainische LKW-Fahrer melden sich zum Militärdienst
Logistikbranche fehlen Fahrer – Ein nicht geringer Anteil an Arbeitnehmern, die als LKW-Fahrer in Deutschland tätig sind, besitzen die ukrainische Staatsbürgerschaft. Mit Hinblick auf den Krieg in der Ukraine sind bereits einige Fahrer in ihr Heimatland zurückgekehrt, um sich dort dem Militär anzuschließen. Sollte die offizielle Aufforderung kommen, sich zum Militärdienst zu melden, könnte das Ausmaß an fehlenden Fahrern auch beim Blick auf die Waren im Einzelhandel ersichtlich werden. Nach wie vor erfolgt ein Großteil der Warenlieferungen per LKW.
Viele Arbeitgeber zeigen trotzdem großes Verständnis für die emotionale Ausnahmesituation, in welcher sich die Fahrer befinden. Die Personalausfälle zu kompensieren, stellt dennoch eine schwierige Aufgabe dar. Im Vorfeld ist kaum abzuschätzen, wie lange der Krieg noch anhält. Zudem möchte kaum ein Arbeitgeber daran denken, die Mitarbeiter vielleicht nie wiederzusehen. Gleichzeitig wünschen sich Kraftfahrer, die auf der Suche nach Arbeit sind, eine langfristige berufliche Perspektive.
Logistikbranche fehlen Fahrer – In Osteuropa sind die ersten Auswirkungen schon spürbar
In vielen deutschen Transportunternehmen häufen sich in diesen Tagen die Anfragen aus dem osteuropäischen Ausland. Speziell in Polen fällt die Anzahl an ukrainischen Fahrern deutlich höher aus als in Deutschland. Die Auswirkungen zeichnen sich dort inzwischen schon deutlich ab, sodass Einschränkungen im Vergleich zur regulären Anzahl an Transporten erkennbar sind.
Es ist davon auszugehen, dass polnischen Speditionen bis zu 20 % der Fahrer fehlen könnten. Diese hohen Ausfälle zu kompensieren, wird auf dieser Ebene kaum möglich sein. Einige Besitzer von osteuropäischen Speditionen rechnen damit, Insolvenz anmelden zu müssen, sollte es nicht länger möglich sein, die geschlossenen Verträge einzuhalten.
Die Logistikbranche leidet ebenfalls unter den erhöhten Spritpreisen
Der Schritt zum Verlassen der Logistikbranche ist derzeit auch für deutsche Speditionen ein Thema.
Der schnelle Anstieg der Preise für Kraftstoffe gestaltet es immer schwieriger Kosten zu kalkulieren, die einen ausreichenden Gewinn zum Erhalt eines Betriebs zu erwirtschaften.
Bleiben die LKWs stehen, zeigt sich bald in ganz Deutschland, wie sehr die tägliche Versorgung vom Güterverkehr über die Straßen abhängig ist.
Dieses Thema sollte daher nicht nur bei den Speditionen verbleiben, sondern auch auf politischer Ebene diskutiert werden.
Wir sind am Ball für Sie. BerlinMorgen.