Überland Erkundungen abseits eingefahrener Strecken
Wege abseits der eingefahrenen Straßen – Wer sich zuweilen die Zeit nimmt und kurz nach der eigenen Haustür sich seine Gegend etwas genauer anschaut, wird fündig. 40 Kilometer Umkreis genügen, um kleine Schätze zu entdecken, die wir im Vorbeifahren nur sehr selten sehen.
Unser kompletter Alltag ist meist auf die Substantive Erledigungen, Pflichten, Schnelligkeit und Leistung ausgerichtet. Der Inhalt dahinter ist so dicht gefasst, dass kaum noch Zeit und Raum bleiben, sich mit bewusstem wachen Blick aufzumachen und sich einfach einmal ganz bewusst und in Ruhe umzuschauen. Was lässt sich dabei alles entdecken?
Nun, eine ganz beachtliche Menge und hier auch ganz nach dem Geschmack des Auges vom Betrachter. Wir setzen unseren Fokus nämlich auf die Dinge, die uns gefallen.
Mitten im Dorf-ein Schloss
An einer Dorfstraße zum Beispiel blitzen hinter Häuserdächern von Bauernhöfen, Pferdeställen und Einfamilienhäusern die steinernen Türme eines vermutlich kleinen Schlosses hervor. Ja tatsächlich, es ist ein Schloss und eine schmale Seitenstraße führt hinab zum großen Eingangstor. Mittelhohe Mauern und zwei runde Türme mit terrakottafarbenen Dachziegeln, eine Zugbrücke und im hinteren Bereich ein kleiner Schlosspark, welch wunderbares Kleinod.
Das Auto begeistert an der Schlossmauer geparkt, gegen den noch kalten Märzwind den Schal etwas enger um Schultern und Hals gezogen und bereits mit einem Fuß im großen offenen Tor stehend, blinkt da ein kleines Schild über dem Klingelschild, was noch im Bau befindlich zu sein scheint in Anbetracht der lose hängenden Kabel-Privatgrundstück. Sollte das hier und jetzt einfach ignoriert werden?
Dürfte es ignoriert…Oder doch lieber nicht. Nein, Privatbesitz ist nun einmal nicht öffentlich zugänglich. Punkt. Doch dieses kleine Schloss, so mitten im kleinen Dorf, löst irgendeine Form von Verzückung aus. Es ist so wunderschön. An den Fenstern, die zum kleinen Teich hin liegen, stehen hübsche rosa Hyazinthen in Töpfen. Dahinter schaut ein dunkelgrüner XXL Lampenschirm einer Stehlampe hervor. Wäre es nicht wundervoll, in diesem Schloss zu wohnen?
Schlösser und Blausternchen – Wege abseits der eingefahrenen Straßen
Die Autotür wird ganz versonnen geöffnet und die Überlandfahrt fortgesetzt. Vorbei an schönen Fachwerkhöfen, Ställen und sehr ländlichen Gegenden, in denen sich vermutlich Fuchs und Hase zur Gut Nacht zuwinken, lassen sich erste zartblühende Mandelbäumchen, Teppiche an Blausternchen, Buschwindröschen und wunderschön zurecht gemachte Höfe entdecken, Balsam für die Augen, Schönheit und neue Eindrücke, gar nicht so weit weg von der eigenen Haustür. In so einem Schloss zu wohnen, ja, das wäre schön.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.