Arbeitsminister Heil prognostiziert schwächelndes Wachstum
Wachstumsprognose erfordert Korrektur – Arbeitsminister Hubertus Heil sah sich gezwungen, eine veränderte Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft bekannt zugeben.
Das ursprünglich zu erwartende Wachstum von 4,6 % sei inzwischen nicht mehr als realistisch einzustufen.
Ausgegangen wird derzeit von einem Wachstum zwischen 1,4 und 1,8 %.
Die Korrektur von Wachstumsprognosen während des laufenden Jahres ist ein probates Mittel, um auf Veränderungen, die Einfluss auf die Wirtschaft genommen haben, reagieren zu können.
Diese Vorgehensweise wird bei Korrekturen nach oben ebenso vorgenommen als auch Neubewertungen, die auf Grundlage einer schwächelnden Wirtschaft vollzogen werden.
Als Grund betrachtet das Ministerium den Krieg in der Ukraine – Wachstumsprognose erfordert Korrektur
Während der Stellungnahme zur korrigierten Wachstumsprognose nannte Arbeitsminister Heil auch einen Grund für die veränderte Einschätzung. Der Krieg in der Ukraine würde auch der deutschen Wirtschaft einen nicht zu übersehenden Dämpfer verpassen.

Bis zu 590.000 Arbeitnehmer in Deutschland würden auch im Jahr 2022 weiter Kurzarbeit in Kauf nehmen müssen, um ihre Beschäftigungsverhältnisse nicht in Gefahr zu bringen.
Das spricht wiederum für eine gedrosselte Produktion in zahlreichen Branchen sowie eine geminderte Kaufkraft. In absehbarer Zeit sei keine erneute Korrektur der Zahlen nach oben zu erwarten.
Die Unsicherheit wirkt sich schwächend auf das Wachstum aus
Die Zurückhaltung in der positiven Bewertung des für das Jahr 2022 zu erwartenden Bruttoinlandsprodukt ist weniger von der Wirtschaft selbst geprägt, sondern geht verstärkt von äußeren Faktoren aus. Darin eingeschlossen ist die rasant wachsende Inflation als auch die steigenden Energiepreise.
Die Unternehmen in Deutschland würden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Grundlage der nicht mit 100 prozentiger Sicherheit gewährleisteten Energieversorgung im Winter vorsichtiger agieren. Unsicherheit ist seit jeher ein Bremsklotz für das wirtschaftliche Wachstum. Ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine ist derzeit nicht wahrscheinlich.
Zur gleichen Zeit ist auch eine Ausweitung des Krieges nicht ausgeschlossen. Hubertus Heil wird in seiner Funktion als Arbeitsminister in diesem Jahr wahrscheinlich noch öfter Statements zur Lage der deutschen Wirtschaft abgeben müssen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.