Die Weigerung Gas in Rubel zu bezahlen hat erste Konsequenzen
Russland stoppt Gaslieferungen an Polen und Bulgarien – Um die durch die verhängten Sanktionen schwächelnde russische Währung zu stärken, hatte Wladimir Putin Ende März angekündigt, Zahlungen für Gaslieferungen nur noch in Rubel zu akzeptieren.
Sollten sich die Staaten weigern, dieser Änderung der bestehenden Zahlungsmodalitäten nachzukommen, würden Konsequenzen erfolgen.
Seit Dienstag ist klar, was mit dieser Drohung gemeint ist.
Das Unternehmen Gazprom teilte mit, die Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien mit sofortiger Wirkung auszusetzen.
Regierungssprecher beider EU-Länder haben inzwischen bestätigt, entsprechende Schreiben erhalten zu haben.
Offiziell würde die Belieferung mit Gas nicht komplett eingestellt, sondern lediglich bis auf weitere ausgesetzt, sei den Schreiben zu entnehmen.
Die Belieferung mit Gas erfolgt für beide Länder über die Jamal-Pipeline.
Seit der Fertigstellung der Pipeline im Jahr 1999 werden jährlich von Russland bis zu 33 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr in andere Länder befördert.
Die betroffenen Staaten drängen auf eine Erfüllung der gültigen Verträge
Obwohl die Schreiben des russischen Erdgaslieferanten Gazprom zur Kenntnis genommen wurden, steht für Polen als auch Bulgarien fest, weiterhin auf die Einhaltung der Verträge setzen zu möchten.
Die bulgarische Regierung stellte auch in einer Stellungnahme klar, allen vertraglichen und finanziellen Verpflichtungen nachgekommen zu sein.
Die Vertragspartner werden daher auch weiterhin an der Erfüllung der vorhandenen Verträge festhalten.
Polen kündigte an, keine Engpässe für die Bevölkerung zu befürchten – Russland stoppt Gaslieferungen an Polen und Bulgarien
Polen äußerte sich noch konkreter zu dem von russischer Seite beschlossenen Lieferstopp. Der Regierungschef des Landes Mateusz Morawiecki betonte, dass die Speicher derzeit um 76 % gefüllt wären. Einschnitte für polnische Privathaushalte seien nicht geplant.
Zudem gab der Regierungschef an, andere Quellen für Gaslieferungen in Betracht ziehen zu wollen. Die Äußerungen legen nahe, dass die polnische Regierung mit diesem Schritt durchaus gerechnet hat und sich ganz darauf fokussiert, eine Energiepolitik anzustreben, die mehr Unabhängigkeit von russischem Gas bietet.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.