2 Bartgeier ausgewildert
Bartgeier – Das Europäische Nachzuchtprogramm war erneut erfolgreich. Dieses Mal entließ es zwei junge Bartgeier-Weibchen in die Freiheit. Sie kamen aus einer Aufzuchtstation im südlichen Spanien. Das Ziel war Bayern.
Neue Heimat: bayrische Alpen
Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. und der Nationalpark Berchtesgaden sorgten für die artgerechte Unterbringung der Vogel-Damen. Und die findet sich in der bayrischen Alpenwelt. Fachleute hatten für die Bartgeier, die noch nicht flugfähig sind, den besten Platz im Berchtesgadener Land ausgesucht. In Tragekörben beförderten engagierte Mitarbeiter das kostbare tierische Gut in eine Auswilderungsnische. Sie erreichten sie nach 90 Minuten Aufstieg in die gebirgige Welt.
Während anfangs noch ungeschulte Begleiter mitgehen durften, war die letzte Wegstrecke den Experten vorbehalten. Die tierisch gemütliche neue Heimstatt ist für Menschen nur mit Seilen und entsprechender Sicherung erreichbar. Recka und Dagmar – vom bayrischen Umweltminister so getauft – werden nämlich oberhalb eines Steilhangs in 1300 Metern im Klausbachtal wohnen.
Nach dem Aufstieg per Huckepack fanden sie gut präparierte Nester vor, bequem mit Zweigen und Schafswolle ausgestattet. Die erste Stärkung wurde in Sichtweite ausgelegt. Zu ergänzen war dann nur noch das Anbringen der GPS-Sender.
Wer das Verhalten der beiden in ihrer neuen Heimat hautnah miterleben will, kann das mit der Webcam tun unter https://www.lbv.de/naturschutz/arten-schuetzen/voegel/bartgeier/bartgeier-webcam/. Das Projekt läuft über 10 Jahre und soll das Vorkommen der Bartgeier in den Alpen entwickeln und mit Populationen ihrer Artgenossen auf dem Balkan und in Kleinasien zusammenbringen.
Ständige Beobachtung
Eine ständige Beobachtung folgt der Auswilderung. Dadurch sind die Bartgeier immer gut geschützt. Auch das Futter wird regelmäßig angeliefert, bis sie selbstständig genug sind.
Damit ist nach etwa einem Monat zu rechnen. Dann sind aus den ersten zarten Flugversuchen Ausflüge mit großer Schwungkraft geworden. Die Flügel wachsen bis zu einer Spannweite von fast drei Metern. Sie tragen ein Gewicht von bis zu sechs Kilogramm.
Ein Bartgeier, der 2021 ausgewildert wurde, überlebte aus unbekannten Gründen nicht. Der andere durchstreift jedoch wohlbehalten die Gefilde des Nationalparks Berchtesgaden.
Bartgeier gehören zu den größten Vögeln der Welt, die fliegen können. In den deutschen Alpengebieten waren sie zu Hause, bis sie Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet waren. Nun kommen sie zurück.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.