Ein Zentimeter Bakterium ist mit bloßem Auge erkennbar
Gigantisches Bakterium entdeckt – Extrem robust und für seine Art riesig.
Forscher haben das riesige Bakterium Thiomargarite magnifica in der Karibik entdeckt.
Jeder kennt sie, die Bakterien. Gut zu erkennen unter einem Mikroskop und ansonsten eine eher unsichtbare Gefahr.
Spätestens jetzt hat dies ein Ende, denn das Bakterium Thiomargarita magnifica ist einen Zentimeter lang und mit bloßem Auge erkennbar.
Bei diesem Einzeller, der die Forscherwelt in Aufruhr versetzt, beträgt die Körperlänge das 50-fache seiner Bakterienverwandten.
Wie gefährlich ist das riesige Bakterium?
Die Frage, wie gefährlich das Bakterium ist, bleibt noch ungeklärt. Seine Struktur sowie die Größe stellt die Forscher jedoch vor ein großes Problem.
Die Erkenntnisse könnten dazu führen, dass bisheriges Wissen komplett überdacht werden muss.
Die Struktur gleicht einem hellen Fadenwurm.
Seine Form erinnert an eine Wimper und auch die Biegsamkeit des Körpers scheint dieser gleich.
Es handelt sich nicht um einen wirklichen Krankheitserreger, sondern um einen oxidierendes, Kohlenstoff bindendes Bakterium, welches Chemosynthese betreibt.
Ähnlich einer Pflanze bei der Fotosynthese wird hierbei jedoch keine Lichtenergie verwendet, sondern chemische Verbindungen.
DNA des Bakteriums mit Besonderheiten – Gigantisches Bakterium entdeckt
Normale Bakterien gelten als Prokaryoten, dies bedeutet, dass die DNA ohne Zellkern im Zytoplasma der Zellen daherkommt. Doch bei Thiomargarita magnifica zeigt sich deutlich, dass die DNA membrangebundene Strukturen aufweist.
Jean-Marie Volland vom Lawrence Berkely National Laboratory nennt diese neu entdeckte Strukturformel bei Bakterien Pepins.
Der Begriff umfasst die französische Beschreibung für kleine Obstsamen. Eine weitere Überraschung zeigte sich bei näheren Untersuchungen. Das Bakterium hat durch seinen kompletten Organismus mehrere membrangebundene Bereiche und nicht nur in der Kopfnähe.
Es besitzt einen Stoffwechsel sowie Hunderttausende Genomkopien. Welche Aufgabe die gigantischen Bakterien in ihrem Lebensraum bei den Mangroven haben, ist noch nicht wirklich geklärt.
Eines bleibt jedoch sicher, der Thiomargarita magnifica wird nicht als Obergrenze für die mögliche Größe eines Bakteriums dienen.
Diese sind überaus anpassungsfähig und überraschend wandlungsfähig. Die Forscher gehen davon aus, dass in den Tiefen noch mehr solche unentdeckten Geschöpfe schlummern.
Durchschnittliche Größen von normalen Bakterien betragen zwischen 1 und 10 μm, meist um 1 μm. Die bisher größten Vertreter dieser Art, die sogenannten „Riesenbakterien“ erreichen Längen über 50 μm. In diese Kategorie gehören Bakterien wie Achromatium oxaliferum und Thiospirillum jenense.
Zu den größten Bakterien gehört Thiomargarita namibiensis. Der Durchmesser der kugelrunden Zellen beträgt bei diesem Bakterium bis zu 0,75 mm.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.