Risiko von Blackouts soll sich durch die längere Laufzeit verringern
3 Atomkraftwerke bleiben bis zum nächsten Jahr am Netz – In der deutschen Wirtschaft und Bevölkerung herrschte schon seit Wochen Kopfschütteln über die bisherige Entscheidung, trotz drohender Blackouts im Winter die verbleibende drei Kernkraftwerke nur im Wartezustand weiter betreiben zu wollen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zu diesem Thema am Montag zu Wort gemeldet und angekündigt, die gesetzlichen Voraussetzungen schaffen zu wollen, um die Kernkraftwerke nicht wie gesetzlich geplant zum Ende des Jahres abzuschalten.
Geplant sei zunächst ein Weiterbetrieb bis zum April 2023.
Die AKWs Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 blieben somit länger am Netz und sollen gewährleisten, dass der Strom auch in den Herbst und Wintermonaten nicht ausbleibt.
Die deutsche Wirtschaft begrüßt die getroffene Entscheidung
Während damit zu rechnen ist, dass die vom Bundeskanzler getroffene Entscheidung innerhalb der Bundesregierung zu Spannungen mit den Grünen als Koalitionspartner führen könnte, begrüßt die Wirtschaft in Deutschland diese Entscheidung.
Für industrielle Betriebe mit einem hohen Stromverbrauch wäre ein Einsparpotenzial nur mit wirtschaftlichen Verlusten durchzusetzen.
Dementsprechend sei eine gesicherte Energieversorgung ein positiver Schritt in die Zukunft.
Gleichzeitig fordern Vertreter von Wirtschaft und Industrie mehr als nur temporäre Lösungen.
Die Energiesicherheit zu bezahlbaren Preisen, müsste auch für die nächsten Jahre gesichert werden, um den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht einbrechen zu sehen.
Mitglieder der Regierung könnten sich auch einen Weiterbetrieb bis 2024 vorstellen – 3 Atomkraftwerke bleiben bis zum nächsten Jahr am Netz
Die FDP hatte im Vorfeld der jetzt getroffenen Entscheidung bereits anklingen lassen, auch über einen Weiterbetrieb bis zum Jahr 2024 nachzudenken. Dieser längere Zeitraum gebe mehr Spielraum, um Pläne umzusetzen oder auch den Bau von Trassen, die erneuerbare Energien in den Süden des Landes liefern.
Bisher zeigten sich die Grünen für diese Vorschläge wenig gesprächsbereit und wollten stattdessen eher die Nutzung von Kohle zur Erzeugung von Strom in Angriff nehmen.
Die Weiterführung der Laufzeit schenkt der Regierung somit Zeit, um nachhaltige Konzepte zu erstellen, welche auch der Wirtschaft endlich zu mehr Planungssicherheit verhelfen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.