Verbraucher leiden unter Dispozinsen
Dispozinsen aufsteigend – Die Dispozinsen, die die Banken ihren Kunden berechnen, steigen immer weiter. Das erfuhr die Stiftung Warentest vom Magazin „Finanztest“. Durchschnittlich nahmen die Geldinstitute in diesem Jahr 2 Prozent mehr.
Ende letzten Jahres betrug der Durchschnitt bei Banken und Sparkassen durchschnittlich noch 9,94 Prozent (zugrunde gelegte Daten beziehen sich auf 176 Institute).
Wer jetzt mehr braucht, als sein Girokonto hergibt, muss im Mittel mit 12 Prozent Dispozinsen rechnen.
Zurückgeführt wird diese Erhöhung vor allem darauf, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen erhöht hat.
Ihr Leitzins gilt den Banken als Referenzzins für ihre Dispozinsen. Sie können sie dann auch erhöhen, aber sie können auch darauf verzichten.
Oft erhöhen sie zwar schnell, sind beim Senken aber weit zurückhaltender.
Dispozinsen können gefährlich werden
Meistens gewähren die Banken zwei bis drei Monatseinkommen, die der Kontoinhaber überziehen darf.
Die konkrete Entscheidung hängt jedoch vom Einkommen ebenso ab wie von der Kreditwürdigkeit des Kunden.
Die aus dem Überziehen resultierenden Dispozinsen werden am Monats- oder Quartalsende für das Konto abgerechnet.
Gerade in Zeiten der steigenden Lebenshaltungskosten ist es verführerisch, den Dispokredit auszunutzen.
Fast 18 Prozent der Deutschen gaben in einer Postbank-Umfrage an, dass die drastisch gestiegenen Preise eine vollständige Deckung des täglichen Bedarfs durch das Einkommen kaum noch zulassen.
Doch eine ständige Überbeanspruchung des Kontos nutzt nur der Bank, die an den Dispozinsen gut verdient.
Den Verbraucher stürzt es häufig in immer größere Not. Jeder sollte überlegen, ob er mit der Aufnahme eines regulären Kredits nicht besser bedient ist.
Obergrenze für Dispozinsen wäre sinnvoll – Dispozinsen aufsteigend
Zurzeit sind staatliche Eingriffe in der Diskussion. Die Verbraucherschutzminister der Länder forderten vor einigen Monaten, eine Obergrenze für die Dispozinsen festzulegen. Eine Spanne von 5 bis 8 Prozent hielten sie für angemessen.
Das Justizministerium des Bundes verwies jedoch darauf, dass auf der Ebene der Europäischen Union noch Klärungsbedarf besteht. Die Geldinstitute sprechen sich gegen eine Obergrenze aus.
Solange keine Regelung erfolgt, sollte jeder prüfen, wie hoch die Dispozinsen für sein Konto ausfallen.
Es gibt große Unterschiede. Weniger als 5 Prozent sind ebenso Realität wie mehr als 15 Prozent. Sie können ein Kriterium für einen Bankenwechsel sein.
Dispozinsen aufsteigend – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.