Auswirkung von Klimawandel auf Zugvögel
Vogelzug und Klimawandel – Warum gibt es in der kalten Jahreszeit plötzlich viel weniger Vögel?
Heute, wo Klimawandel eine Rolle spielt, ist die Antwort selbstverständlich.
Doch erst Anfang des 20. Jahrhunderts erkannte man, dass sie in die Ferne ziehen.
Trotz ganzer Schwärme, die gut sichtbar den Himmel durchstreifen, glaubten selbst Wissenschaftler noch im vorletzten Jahrhundert, dass die gefiederten Tiere sich schwuppdiwupp in fellbehaftete Mäuse verwandeln.
Klimawandel verleitet Zugvögel zum Bleiben
Mittlerweile kennt die Forschung die meisten Routen der Zugvögel.
Doch der Klimawandel wirkt sich auf die Dauer des Verweilens in wärmeren Gefilden aus.
Manche Art macht sich erst spät auf den Weg.
Das Vogelbeobachtungsportal Ornitho sammelte Erkenntnisse dazu.
So wurde der Hausrotschwanz noch in der Vorweihnachtszeit gesichtet, obwohl er normalerweise zwischen Ende August und Anfang November gen Mittelmeer zieht.
Ebenso blieben mehrere hundert Graugänse und Kraniche viel länger in der Heimat, die durch den Klimawandel bedingte höhere Temperaturen bot.
Die Naturschutzorganisation Nabu berichtet, dass Teile oder Individuen mancher Arten gar nicht mehr auf Reisen gehen.
Vor allem, wenn der Dezember noch milde ist.

Extremwetter, Jagd, Verkehr und Solarparks beeinträchtigen zudem das Einhalten der gewohnten Flugrouten.
Der Reiseplan der Zugvögel führt auch bei der Heimkehr zur Verwirrung.
Die Langstreckenflieger wissen nicht, dass der Klimawandel hierzulande schon frühlingshafte Temperaturen hervorgebracht hat.
Viele finden keine Brutstätten mehr, da schon alle Reviere besetzt ist.
Dadurch sind einige Vogelarten immer stärker bedroht.
Doch auch das Nahrungsangebot für Säugetiere wie Marder und Eichhörnchen verringert sich, wenn kleine Vögel und Eier fehlen.
Anpassung der Vögel an den Klimawandel – Vogelzug und Klimawandel
Andere Vogelarten passen sich dem Klimawandel an, indem sie sich neue Routen suchen.
Die Mönchsgrasmücke z. B. überwintert jetzt in Großbritannien und nicht mehr am Mittelmeerraum oder in nordafrikanischen Gebieten.
Doch wer der singenden und zwitschernden Zeitgenossen letztlich auf der Roten Liste landet oder Anpassungsfähigkeit beweist, ist noch unklar. Man weiß nicht umfassend genug, welche Gene das Zugverhalten steuern.
Fest steht jedoch, dass weder Zug- noch Standvögel standorttreu sind. Wer dem Klimawandel zum Trotz Wert auf ihre Gegenwart legt, sollte den ganzen Winter hindurch füttern.
Zur Unterstützung des Nachwuchses auch darüber hinaus im Frühling.
Vogelzug und Klimawandel – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.