Flugzeug mit afghanischen Geflüchteten landet in Hannover – Deutschland nimmt weitere Schutzsuchende auf
Flugzeug mit afghanischen Geflüchteten – Am Donnerstagmorgen gegen 9:20 Uhr ist am Flughafen Hannover-Langenhagen erneut ein Flugzeug mit Geflüchteten aus Afghanistan gelandet.
Laut Informationen handelt es sich um etwa 200 Menschen, die als „besonders schutzbedürftig“ eingestuft wurden.
Es ist bereits der zweite Charterflug in diesem Monat, mit dem Menschen aus dem Krisengebiet nach Deutschland gebracht werden.
Der Ankunftsort war diesmal Terminal D des Flughafens in Hannover, ein Bereich, der normalerweise für Sonderveranstaltungen reserviert ist und nicht dem regulären Passagierbetrieb dient.
Diese abgeschirmte Abfertigung soll einen geregelten und diskreten Ablauf gewährleisten.
Die meisten Geflüchteten hatten zuvor monatelang in Pakistan auf ihre Ausreise gewartet, teilweise unter sehr schwierigen Bedingungen.
Schutz für gefährdete Afghaninnen und Afghanen
Die Bundesregierung hat zugesagt, insgesamt rund 2.800 besonders gefährdeten Afghaninnen und Afghanen Schutz in Deutschland zu gewähren.
Dazu zählen unter anderem Ortskräfte, die für deutsche Behörden oder die Bundeswehr tätig waren, sowie Aktivistinnen, Journalistinnen und andere Personen, die aufgrund ihrer Arbeit in Afghanistan bedroht sind.
Die Unterbringung, medizinische Versorgung und psychosoziale Betreuung dieser Menschen verursacht laut Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) bis zum Jahr 2024 Kosten in Höhe von rund 82,7 Millionen Euro.
Finanziert werden diese Ausgaben durch den Staat, organisiert wird vieles durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Kritik am Auswahlverfahren – Ortskräfte oft benachteiligt
Obwohl die humanitäre Aufnahme vielen als wichtiges Zeichen der Solidarität gilt, gibt es auch kritische Stimmen.
So wird unter anderem bemängelt, dass nicht immer klar sei, ob alle aufgenommenen Personen tatsächlich in ihrem Herkunftsland gefährdet sind.
Besonders bitter stößt vielen Beobachterinnen und Beobachtern auf, dass ausgerechnet Ortskräfte, die jahrelang an der Seite deutscher Einsatzkräfte gearbeitet haben, bei der Ausreise teils hinten anstehen.

Dabei galten gerade sie lange als besonders gefährdet.
Ein weiteres Problem: Der bürokratische Prozess ist oft langwierig.
Selbst nach einer positiven Aufnahmezusage dauert es häufig Monate, bis eine Ausreise nach Deutschland tatsächlich möglich ist.
In dieser Zeit leben viele der Betroffenen in unsicheren Verhältnissen – oft in Pakistan, das sie nun bis Ende März verlassen müssen.
Zeitdruck durch Pakistan – Ausreise muss schnell gehen – Flugzeug mit afghanischen Geflüchteten
Die pakistanische Regierung hat angekündigt, dass sich alle Afghanen mit Ausreisezusage bis Ende März außerhalb des Landes befinden sollen.
Das erhöht den Druck auf alle Beteiligten: Die Behörden müssen zügig handeln, Flüge koordinieren und Unterbringungsmöglichkeiten in Deutschland bereitstellen.
Auch für die Geflüchteten selbst bedeutet das oft große Unsicherheit und belastende Wartezeiten.
Trotz aller Herausforderungen setzt Deutschland mit der Aktion ein klares Zeichen:
Es zeigt sich solidarisch mit jenen, die in Afghanistan durch die Machtübernahme der Taliban gefährdet sind – und übernimmt Verantwortung für jene, die sich in der Vergangenheit für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte eingesetzt haben.
Flugzeug mit afghanischen Geflüchteten – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.