Massenentlassungen im US-Gesundheitsministerium: Kennedy setzt radikale Umstrukturierung um
Entlassungen US-Gesundheitsministerium – Tausende Mitarbeiter verlieren ihre Jobs – Kritik an Vorgehen und politischen Motiven wächst
Schock am Morgen: Tausende Gesundheitsbeamte per E-Mail entlassen
Washington – Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat mit der angekündigten Massenentlassung in Bundesbehörden begonnen – besonders betroffen:
das Gesundheitsministerium (HHS) unter Leitung von Robert F. Kennedy Jr..
Am Dienstagmorgen erlebten Tausende Beschäftigte einen Schock:
Per E-Mail wurden sie über ihre sofortige Entlassung informiert, viele erfuhren davon erst auf dem Weg ins Büro – als ihre Zugangsausweise gesperrt wurden.
Fotos und Erfahrungsberichte kursieren inzwischen auf sozialen Netzwerken.
Besonders drastisch: Hochrangige Beamte der FDA, der CDC und der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) sollen Versetzungen an abgelegene Standorte in Alaska oder Oklahoma angeboten worden sein.
Stellenabbau in historischem Ausmaß: 20.000 Jobs betroffen
Kennedy kündigte Ende März den Abbau weiterer 10.000 Stellen an – zusätzlich zu den bereits erfolgten tausenden Kündigungen seit Trumps Amtsantritt im Januar.
Damit schrumpft die Gesamtzahl der Vollzeitstellen im Gesundheitsministerium von 82.000 auf 62.000. Laut Ministerium sollen durch die Kürzungen jährlich 1,8 Milliarden Dollar eingespart werden.
Das Ministerium spricht von einer „dramatischen Restrukturierung“, durch die der Apparat „effizienter“ arbeiten solle.
Der Sparkurs wurde in enger Abstimmung mit einem eigens eingesetzten Gremium unter Leitung von Tech-Milliardär Elon Musk entwickelt, das auch in anderen Regierungsbereichen Einfluss nimmt.
Kennedy verteidigt Schritt als „schmerzhafte, aber notwendige Reform“
Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. rechtfertigte die Entlassungen mit einer Neuausrichtung der Gesundheitspolitik.
Sein Ministerium werde künftig den Fokus stärker auf die Prävention chronischer Krankheiten legen.
„Das ist ein schwieriger Moment für uns alle“, sagte Kennedy auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.
Es gehe jedoch um eine „gesündere Zukunft für Amerika“.

Die Reform sieht vor, die bisher 28 Abteilungen des HHS auf 15 zu reduzieren.
Unter anderem wird eine neue Behörde unter dem Namen „Administration for a Healthy America (AHA)“ geschaffen.
Sie soll Prävention, Ernährung und digitale Gesundheitsförderung zentral bündeln.
Kritik an Vorgehen und politischer Agenda wächst
Die Art und Weise, wie die Entlassungen umgesetzt wurden, sorgt parteiübergreifend für Empörung.
Demokratische Politiker sprechen von einer „Verachtung gegenüber dem öffentlichen Dienst“, während selbst einige republikanische Stimmen das Tempo und die Tiefe der Maßnahmen kritisieren.
Die Gewerkschaft der Bundesbediensteten kündigte Sammelklagen an und sprach von einem „sozialpolitischen Kahlschlag“.
Kritiker werfen der Regierung vor, mit dem Umbau des HHS auch eine Entmachtung wissenschaftsbasierter Behörden zu verfolgen – insbesondere der CDC und NIH, die während der Corona-Pandemie eine zentrale Rolle spielten.
Das Vertrauen in den öffentlichen Gesundheitsdienst, so befürchten viele Experten, könnte durch die Maßnahmen dauerhaft geschädigt werden.
Trumps Linie: Bürokratieabbau um jeden Preis – Massenentlassungen US-Gesundheitsministerium
Die Gesundheitsreform passt ins Bild der Trump-Regierung, die seit Jahresbeginn eine aggressive Verkleinerung der Bundesbehörden vorantreibt. Unterstützt wird der Kurs maßgeblich von Elon Musk, der als informeller Berater die Reduzierung staatlicher Strukturen fordert – teils mit Verweis auf „Innovation“, teils mit klar neoliberaler Agenda.
Bereits in anderen Ressorts, etwa beim Bildungsministerium oder bei der Umweltbehörde EPA, wurden tausende Stellen gestrichen. Auch dort läuft eine Vielzahl an juristischen Klagen.
Ausblick: Gesellschaftlich brisant, rechtlich fragwürdig – Massenentlassungen US-Gesundheitsministerium
Ob die Umstrukturierung Bestand haben wird, ist noch offen. Zahlreiche Beschäftigte haben Klagen wegen unrechtmäßiger Entlassung eingereicht, insbesondere da keine Übergangsfristen gewährt wurden.
Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass der Sparkurs weitreichende Folgen für das US-Gesundheitssystem haben könnte – besonders in der öffentlichen Vorsorge, Arzneimittelzulassung und Epidemiebekämpfung.
Die öffentliche Debatte wird härter: Während die Regierung von „Effizienz“ spricht, sehen Kritiker darin den Versuch, staatliche Kontrolle durch technokratische Privatisierung zu ersetzen.
Für viele der Betroffenen bleibt nur ein Gefühl: Enttäuschung, Wut – und Unsicherheit über die eigene Zukunft.
Massenentlassungen US-Gesundheitsministerium – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.