US-Handelspolitik im Visier: Trump droht EU mit pauschalen Strafzöllen
Trump droht EU mit Strafzöllen – Ein neuer Handelskonflikt mit weitreichenden Folgen droht – Europa soll schon heute Post aus Washington bekommen
Die Anzeichen verdichten sich: US-Präsident Donald Trump schwenkt im laufenden Wahlkampf endgültig auf konfrontativen Wirtschaftsnationalismus.
In einem Interview mit dem US-Sender NBC News kündigte Trump an, pauschale Strafzölle auf Waren aus der EU und anderen Handelspartnern erheben zu wollen.
Bereits in den nächsten Stunden, so Trump, könne die Europäische Union ein offizielles Schreiben aus Washington erhalten – möglicherweise noch am heutigen Tag.
„Wir werden sagen, dass alle übrigen Länder zahlen müssen – ob 15 oder 20 Prozent“, so Trump.
Eine Differenzierung nach Produktgruppen oder Herkunftsländern scheint nicht geplant.
Vielmehr setzt der ehemalige Präsident und aktuelle Präsidentschaftskandidat auf eine pauschale Belastung nahezu aller Importe.
Trump droht EU mit Strafzöllen – Handelsbrief aus Washington: Wer nicht spurt, zahlt
Trump bestätigte, dass er im Gespräch mit der EU und Kanada sei, gleichzeitig aber bereit, „einfach zu handeln“.
Die Maßnahme käme einem massiven Bruch mit der bisherigen multilateralen Handelspolitik gleich.
Schon im April hatte Trump einen Basiszoll von zehn Prozent auf nahezu alle Importe aus der EU eingeführt, zusätzlich zu spezifischen Aufschlägen etwa auf Autos, Stahl und Aluminium.
Die aktuelle Drohung geht jedoch deutlich weiter. Sie markiert eine Rückkehr zur Strategie des maximalen Drucks, die Trump bereits während seiner ersten Amtszeit bevorzugte – mit der Hoffnung, dadurch eine Reindustrialisierung der USA zu erzwingen.
Frist bis 1. August: Letzte Chance auf eine Einigung – Trump droht EU mit Strafzöllen
Noch Anfang der Woche hatte die US-Regierung eine geplante Einführung neuer Zölle auf den 1. August verschoben.
Dieser Termin gilt nun als finale Frist: Sollten die Handelsgespräche mit Brüssel bis dahin kein Ergebnis bringen, droht der nächste Zollhammer.
Die EU zeigt sich bislang zurückhaltend. Diplomatenkreise in Brüssel berichten von einer Abwägung zwischen Deeskalation und dem Erhalt der handelspolitischen Souveränität.
Eine Grundsatzvereinbarung mit den USA sei weiterhin Ziel – doch bei einseitigen Maßnahmen werde man „entschlossen und einheitlich“ reagieren.
Kanada im Kreuzfeuer – 35 Prozent Strafzoll und politische Seitenhiebe
Parallel zur EU erhielt Kanada bereits ein konkretes Schreiben.
Darin kündigt Trump ab dem 1. August Strafzölle in Höhe von 35 Prozent auf kanadische Waren an. Hintergrund ist ein seit Monaten schwelender Konflikt um die geplante kanadische Digitalsteuer auf US-Technologiekonzerne sowie ein wachsender Dissens in der Drogenpolitik.

In seinem Schreiben macht Trump ungewöhnliche Vorwürfe geltend:
Kanada habe den Zustrom von Fentanyl in die USA nicht gestoppt – eine Behauptung, die aus Sicht kanadischer Behörden jede faktische Grundlage vermissen lässt.
Der Schritt reiht sich ein in eine Reihe einseitiger Eskalationen: Zölle gegen Japan und Südkorea, ein 50-Prozent-Zoll auf Kupfer – und nun Kanada und womöglich die EU.
Trump’s Ziel: Abschottung durch Strafzölle – Trump droht EU mit Strafzöllen
Mit der erneuten Zuspitzung verfolgt Trump ein klares Ziel:
Er will den Produktionsstandort USA stärken, indem er Importe unattraktiv macht und internationale Firmen zur Fertigung in den Vereinigten Staaten zwingt. „America first“ bleibt die Leitlinie seiner wirtschaftlichen Strategie – mit unabsehbaren Folgen für globale Lieferketten.
Der Preis dafür könnte hoch sein: Internationale Unternehmen warnen bereits vor Instabilität, Rechtsunsicherheit und sinkendem Vertrauen in den Investitionsstandort USA.
Für Europa steht unterdessen viel auf dem Spiel: Sollte Trump im November erneut ins Weiße Haus einziehen, droht eine Rückkehr zu einer konfrontativen Handelspolitik, bei der die EU nicht mehr auf die Schutzmacht in Washington zählen kann.
Europa unter Zugzwang: Strategien gegen Trumps Zolldrohung – Trump droht EU mit Strafzöllen
Die Europäische Union steht nun vor einer heiklen Entscheidung. Sollte Trump seine Drohungen wahr machen, steht Brüssel unter dem Druck, mit eigenen Gegenmaßnahmen zu reagieren – etwa durch gezielte Zölle auf US-Produkte oder durch Handelsabkommen mit Drittstaaten als Ausgleich.
Auch die WTO könnte erneut zum Schauplatz werden, wobei deren Autorität in Trumps erster Amtszeit systematisch geschwächt wurde.
Die kommenden Tage dürften entscheidend sein. Sollte die angekündigte Zollerhöhung tatsächlich erfolgen, wird dies nicht nur die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU auf eine neue Belastungsprobe stellen, sondern auch die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie erheblich erschweren.
Trumps erneuter Angriff auf den freien Handel ist nicht nur ein Wahlkampfmanöver – es ist eine ernsthafte Bedrohung für das transatlantische Wirtschaftssystem. Während Kanada bereits einen Zollbescheid erhalten hat, blickt Europa mit wachsender Sorge nach Washington.
Ob es beim „Brief“ bleibt – oder zum Handelskrieg kommt – entscheiden die nächsten Tage.
Trump droht EU mit Strafzöllen – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.