Trump-Selenskyj-Treffen in Washington
Ukraine-Diplomatie zwischen Waffenruhe und Friedensabkommen
Trump-Selenskyj-Treffen in Washington – Die Ukraine-Diplomatie läuft auf Hochtouren. Heute beraten sich die europäischen Verbündeten vor der mit Spannung erwarteten Washington-Reise von Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Im Mittelpunkt steht das anstehende Treffen mit US-Präsident Donald Trump – und die Frage, wie es mit den Verhandlungen über ein Ende des Krieges weitergeht.
Trump fordert Abkommen statt Waffenruhe – Trump-Selenskyj-Treffen in Washington
Nach seinem Gipfel mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska hat US-Präsident Trump erneut einen Kurswechsel vollzogen.
Während er zuvor für eine sofortige Feuerpause warb, schrieb er nun auf seiner Plattform Truth Social, die Ukraine solle direkt ein Friedensabkommen mit Russland schließen. Waffenruhen hielten „meist nicht lange“, so der Republikaner.
Selenskyj widersprach noch in der Nacht: „Wir sehen, dass Russland zahlreiche Rufe nach einer Waffenruhe zurückweist und noch nicht entschieden hat, wann es mit dem Töten aufhört.“ Ohne die Einstellung der Angriffe sei jedes Abkommen nur ein leeres Versprechen.
Wadephul: „Feuerpause ist unverzichtbar“
Bundesaußenminister Johann Wadephul stellte sich klar gegen Trumps Linie. In den tagesthemen sagte er:
„Eine Feuerpause ist die allererste Voraussetzung auch für alles Weitere.“ Verhandlungen ohne Waffenstillstand seien für die Ukraine unzumutbar.
Auch Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich zurückhaltend.
Zwar müsse man „genau anschauen, wie das geht“, aber ohne Sicherheitsgarantien für die Ukraine sei ein direkter Friedensschluss riskant.
„Koalition der Willigen“ berät mit Selenskyj
Am Nachmittag schalten sich die europäischen Unterstützer der Ukraine – die sogenannte „Koalition der Willigen“ – mit Präsident Selenskyj zusammen. In einem gemeinsamen Statement erklärten sie:

„Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Ukraine unumstößliche Sicherheitsgarantien benötigt, um ihre Souveränität und territoriale Integrität wirksam zu verteidigen.“
Die Beratungen gelten als Vorbereitung auf das Treffen Selenskyjs mit Trump am Montag in Washington, das als entscheidender Moment für die weitere Kriegsdiplomatie gilt.
Medien: Putin fordert Gebietsabtretungen – Trump-Selenskyj-Treffen in Washington
Unterdessen verdichten sich Berichte, wonach Kremlchef Putin von der Ukraine konkrete territoriale Zugeständnisse verlangt. Laut der Financial Times soll er beim Gespräch mit Trump gefordert haben, dass Kiew die Regionen Donezk und Luhansk vollständig aufgebe – auch die noch nicht besetzten Teile.
Zudem wolle Russland die Frontlinien in den Regionen Cherson und Saporischschja „einfrieren“.
Die New York Times berichtete ergänzend von einem möglichen „Nicht-Angriffs-Abkommen“, das Russland anderen europäischen Staaten zusichern wolle.
Auch die russisch-orthodoxe Kirche solle besondere Sicherheitsgarantien erhalten, ebenso wie die russische Sprache in der Ukraine.
Zweifel an Putins Zusagen – Trump-Selenskyj-Treffen in Washington
In Kiew stößt all dies auf Skepsis. Ähnliche Versprechen habe Moskau in der Vergangenheit regelmäßig gebrochen, heißt es aus ukrainischen Regierungskreisen. Für Präsident Selenskyj steht daher außer Frage: Erst muss eine Waffenruhe greifen – dann kann über Frieden gesprochen werden.
Ob Trump ihn davon überzeugen wird, direkt ein Abkommen zu unterzeichnen, bleibt offen. Sicher ist jedoch: Das Treffen in Washington könnte die Weichen für die nächsten Monate des Krieges und der Diplomatie stellen.
Trump-Selenskyj-Treffen in Washington – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.