Was passierte vor 3500 Jahren – Archäologie-Rätsel endlich gelöst?
Archäologie – Der Vulkanausbruch vor mehr als 3500 Jahren auf der Insel Santorin in der Ägäis gehört zu den beeindruckendsten Naturkatastrophen in der Geschichte.
Kein Wunder also, dass Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen seit jeher großes Interesse an dem Fall haben.
Jüngst erforschte ein Forscherteam die Tsunami-Ablagerungen an der türkischen Küste.
Die heftigste Eruption der letzten Jahrtausende wurde durch Tsunamis, Erdbeben und lang anhaltende Ascheregen begleitet.
Die Spuren sind bis heute weltweit erkennbar und die Faszination für dieses Thema lässt Altertumsforscher, Geowissenschaftler sowie Vulkanologen einfach nicht los.
Der exakte Zeitpunkt des Vulkanausbruches ist bis heute umstritten. Einige Experten gehen davon aus, dass die Explosion entweder im 16. oder 17. Jahrhundert vor Christi Geburt stattfand.
Neue Erkenntnisse durch Tsunami-Ablagerungen
Es gab in der Vergangenheit viele Versuche, den exakten Zeitpunkt der Naturkatastrophe zu ermitteln.
Das Forscherteam um Vasif Sahoglu von der Universität Ankara in der Türkei untersuchte vor allem in der Stadt Cesme-Baglararasi nach Tsunami-Ablagerungen.
Denn die Ablagerungen können einen Rückschluss darüber geben, wann der Vulkan ausgebrochen sein muss. Die Stadt Cesme-Baglararasi liegt nämlich nur 230 Kilometer vom Vulkan entfernt.
Anhand der Ausgrabungen und den neugewonnenen Daten konnten die Wissenschaftler ein neues Datum für die heftige Eruption festhalten. Aus den Radiokarbon-Datierungen kommen die Forscher zu dem Schluss, dass der Vulkanausbruch im Jahr 1612 vor Christi Geburt stattgefunden haben muss. Diese Erkenntnis schließt ältere Datierungen, die bis ins 17. Jahrhundert vor Christi Geburt reichen, aus.
Erste Opfer ausgegraben
Bei den Untersuchungen der Tsunami-Ablagerungen fanden die Wissenschaftler zwei Skelette von einem jungen Mann und einem Hund. Sie gelten nun als die ersten dokumentierten Opfer der Naturkatastrophe von vor über 3500 Jahren.
Die Forscher rekonstruierten zudem die verschiedene Phasen der Flutkatastrophe. Die erste Flutwelle verursachte demnach starke Zerstörungen. Der junge Mann und der Hund seien dieser ersten Flutwelle schlussendlich ebenso zum Opfer gefallen.
Nur ein paar Stunden später folgte die zweite Flutwelle, die, so denken die Wissenschaftler, mit der gleichen Eruptionsphase des Vulkans zusammenhing. Es gab dann eine längere Ruhephase von mehreren Stunden, bis ein weiterer kleinerer Tsunami folgte.
Wie bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.