Auftragsmangel und Stornierungswelle schwächt die Bauwirtschaft
Bauunternehmen Auftragsmangel – Umfrage des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo-Institut) vom September hat erhebliche Probleme bei den Unternehmen und der deutschen Bauwirtschaft offengelegt.
Demnach werden viel Bauvorhaben durch gestiegene Baukosten und das hohe Zinsniveau für Bauherren nicht mehr rentabel.
In der Folge waren im September mit 21,4 Prozent ein Fünftel der Bauunternehmen von Stornierungen im Wohnungsbau betroffen.
Bereits im August waren es mit 20,7 Prozent kaum weniger.
Das Ifo-Institut erwartet dadurch eine weitere Verschärfung im Bereich der Mietwohnungsmarktes.
Die gleichen Faktoren sind auch verantwortlich für einen generellen Mangel an Aufträgen in der Bauwirtschaft.
Von Auftragsmangel sehen sich im September 46,6 Prozent nach 44,2 Prozent im August betroffen.
Der vom Ifo-Institut ermittelte Ifo-Geschäftsklima im Wohnungsbau liegt mit minus 54,8 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 1991.
Maßnahmenkatalog beim Wohnungsbaugipfels erstellt
Beim Wohnungsbaugipfel, dem Vertreter der Bundesregierung und der Baubranche angehören, wurden Ende September 14 Maßnahmen zur Stärkung der Branche vereinbart.
Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem:
- Eine degressive Absetzung für Abnutzung (AfA) in Höhe von sechs Prozent für neu erstellte Wohngebäude
- Der bereits vereinbarte Neubaustandard Energiehaus 40 (EH40) wird ausgesetzt
- Der Bau von bezahlbarem Wohnraum soll vereinfacht werden und beschleunigt werden
- Für den sozialen Wohnbau sollen den Ländern zusätzliche Finanzmittel in Höhe von 18,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden
- Mit „Wohneigentum für Familien“ (WEF) und „Klimafreundlicher Neubau“ (WFN) bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau zwei neue Programme
- Das ebenfalls neue KfW Programm „Jung kauft Alt“ richtet sich an junge Familien
- Durch zinsverbilligte Kredite soll für 2024 und 2025 der Umbau von Gewerberäumen zu Wohnräumen gefördert werden
- Der Einbau einer klimafreundlichen Heizung soll gefördert werden
- Erwerbsnebenkosten sollen gesenkt und Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt werden
Das Ifo-Institut rechnet nicht mit einer schnellen Erholung – Bauunternehmen Auftragsmangel
Trotz dieser Maßnahmen rechnet das Institut nicht mir einer unmittelbaren Verbesserung der Situation.
Vieles würde auch von der weiteren Zinsentwicklung abhängen.
Erst wenn die Talsohle erreicht sei, könnte man wieder mit einem Aufwärtstrend rechnen.
Bauunternehmen Auftragsmangel – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.