Forscher beweisen mit neuestem Chronometer Relativitätstheorie
Die Zeit in kleineren Einheiten als Sekunden zu messen, hat nichts mit alltäglichen Routinen zu tun. Wer Sport macht, kann die zehntel und hundertstel Abstände noch nachvollziehen.
Wenn man jedoch bedenkt, dass die Vorhersage von Erdbeben präziser wird, wenn man winzigste Zeiteinheiten, die weit darüber hinausgehen, präzise erfasst, dann kann man die Bedeutung neuer Erkenntnisse zur Relativitätstheorie erkennen.
Dabei kommt es darauf an, Abweichungen der Zeit zu messen.
Gemäß der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins vergeht die Zeit an verschiedenen Orten unterschiedlich schnell.
Eine Armband, die man ständig mit sich herumträgt, geht beispielsweise langsamer als die, die zu Hause an der Wand hängt.
Der Effekt ist aus Sicht der Wissenschaft die Dehnung der Zeit.
Amerikanisches Team liefert genauesten Test
Wie die FAZ.net vom 28.02. berichtet, haben Forscher vom National Institute of Standards and Technology in Boulder/Colorado zum Thema Relativitätstheorie und Dehnung der Zeit den bislang genauestens Test gemacht. Eine Grunderkenntnis Einsteins ist, dass auch die Zeit von der Gravitation abhängt.
Um kleinste Zeitabstände zu messen, braucht man Versuchsanlagen mit feinster Zeiterfassung, also mit Chronometern. Die ersten Experimente wurden mit den Atomuhren möglich.
Sie funktionierten mit Cäsium. 1976 schickte man ein Exemplar per Rakete 10000 Kilometer hoch. Ergebnis: Für den gleichen atomaren Zeitmesser, der auf der Erde verblieb, ergab sich die errechenbare Zeitdifferenz. Von einer Sekunde nach Ablauf von 73 Jahren.
Dreidimensionale Struktur
Die Cäsiumuhren wurden übertroffen. Man entwickelte optische atomgetriebene Chronometer. Hier führen die Schwingungen des Lichts zu einer genaueren Zeitmessung. Eine solche Atomuhr würde einige Milliarden Jahre laufen, bis eine Abweichung von einer Sekunde zustande gekommen wäre. Dies funktioniert mit Strontiumatomen.
Das Forscherteam in Boulder arbeitete mit der zurzeit effektivsten Atomuhr. Die Strontiumatome werden tiefgekühlt. In diesem Zustand bleiben sie schwebend. Dazu tragen Laserstrahlen bei, die sich kreuzen. So wird eine optische Gitterstruktur erzeugt.
Die Forscher erzeugten drei Kreuzungen mit Laserstrahlen. In das entstandene Gitter bannten sie mehrere tausende Strontiumatome. So entstand eine dreidimensionale Struktur im Gegensatz zu den bislang zweidimensional arbeitenden Chronometern.
Durch Anhebung der Strontiumatome um einen Millimeter ergab sich eine zweite messende Uhr. Es entstand ein Unterschied in der Schwingung und damit eine Zeitverzögerung an. Die Relativitätstheorie ist erneut bewiesen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
Quellen: FAZ.net