Streiks im Baugewerbe beginnen in Niedersachsen
Streik im Baugewerbe – Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat in Reaktion auf gescheiterte Tarifverhandlungen zu Streiks im Bauhauptgewerbe aufgerufen.
Die Aktionen beginnen in Niedersachsen und sollen später bundesweit ausgeweitet werden.
Der Aufruf folgt auf die Ablehnung des Schlichterspruchs durch die Arbeitgeberverbände Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) und Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), wobei speziell die Arbeitgeber in Niedersachsen eine Schlüsselrolle bei der Blockade des Schlichtungsvorschlags spielten.
Arbeitgeber lehnen Lohnerhöhung von 250 Euro ab
Die IG BAU hatte den Schlichterspruch akzeptiert, der eine pauschale Einkommenserhöhung von 250 Euro vorsah, gefolgt von weiteren Erhöhungen nach elf Monaten.
Die Arbeitgeber wiesen diesen Vorschlag jedoch zurück, begründet durch formale Fehler und die schwierige konjunkturelle Lage der Branche.
Als Gegenangebot stellten die Arbeitgeber freiwillige Lohnerhöhungen von 5 Prozent im Westen und 6 Prozent im Osten Deutschlands in Aussicht, sowie eine Anhebung der Lohngruppe 1 auf 14 Euro pro Stunde.
Die Ankündigung von Streiks wurde von den Arbeitgebern scharf kritisiert, insbesondere wegen der potenziellen wirtschaftlichen Schäden, die vor allem den Wohnungsbau treffen könnten.
Robert Feiger, der Chef der IG BAU, kritisierte die Arbeitgeber für das Auslassen von Chancen zur Einigung und kündigte Streiks an, um die ursprüngliche Forderung von 500 Euro mehr pro Monat durchzusetzen.
Baugewerbe einer der größten Arbeitgeber in Deutschland – Streik im Baugewerbe
Das Bauhauptgewerbe, das mit 930.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern in Deutschland zählt, spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft des Landes.
Trotz dieser Bedeutung befindet sich die Branche in einer Krise, die durch konjunkturelle Schwankungen und strukturelle Herausforderungen verstärkt wird.
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Hintergrund – Streik im Baugewerbe
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ist eine bedeutende Gewerkschaft in Deutschland, die sich für die Interessen von Arbeitnehmern in der Bauwirtschaft sowie den Bereichen Agrar und Umwelt einsetzt.
Gegründet wurde sie 1949 und heute vertritt sie rund 230.000 Mitglieder (Stand: Wissensstand 2023), die in verschiedenen Sektoren tätig sind, einschließlich Hoch- und Tiefbau, Gartenbau, Forstwirtschaft, sowie bei kommunalen Betrieben und Dienstleistern.
Als Teil des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) kämpft die IG BAU für faire Lohnverhandlungen, sichere Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit.
Dabei setzt sie sich nicht nur für die klassischen Themen wie Lohnerhöhungen und Arbeitszeiten ein, sondern befasst sich auch intensiv mit Themen wie Digitalisierung der Arbeitswelt, der Energiewende und der Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt.
Die Gewerkschaft ist auch politisch aktiv und beeinflusst Gesetzgebungsprozesse, um die rechtlichen Rahmenbedingungen für ihre Mitglieder zu verbessern. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf dem Kampf gegen Schwarzarbeit und Lohndumping, um ein faires und gerechtes Wettbewerbsumfeld zu gewährleisten.
Die IG BAU unterstützt ihre Mitglieder nicht nur bei arbeitsrechtlichen Konflikten, sondern bietet auch eine Vielzahl von Weiterbildungsprogrammen an.
Mit Beratungsangeboten, rechtlicher Unterstützung und einer starken Gemeinschaft strebt die IG BAU danach, die Arbeitswelt für ihre Mitglieder zu verbessern und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit zu leisten.
Streik im Baugewerbe – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.