Ampel-Parteien einigen sich auf Vorschlag zur Impfpflicht ab 60 Jahren
Impfpflicht erfordert weitere Kompromisse – Diskussionen über die Impfpflicht haben in Berlin einen Punkt erreicht, der eher an die unendliche Geschichte erinnerte als an eine politische Debatte mit anschließendem Ergebnis.
Während die Impfpflicht ab 18 Jahren, zwecks fehlender Mehrheit, zwischenzeitlich ad acta gelegt wurde, hat das Ringen um einen neuen Kompromiss begonnen.
Im Mittelpunkt dieser neuen Diskussionen stehen die Ampel-Parteien der noch recht jungen Bundesregierung.
SPD, FDP und Grüne versuchen einen Kompromiss zu erzielen, um endlich ein Gesetz zu verabschieden.
Zu Anfang der Woche wurde bekannt, dass die Verhandlungen Früchte getragen haben.
Zwei zunächst festgefahren wirkende Lager konnte sich mit dem Vorschlag für die Impfpflicht ab 60 Jahren auf einen Kompromiss einigen.
Die Debatte über die Impfpflicht schlägt auch in der Bevölkerung hohe Wellen – Impfpflicht erfordert weitere Kompromisse
Über die Masernimpfung für Kinder vor dem Schulstart wurde zwar diskutiert, das Gesetz der öffentlichen Meinung nach jedoch überwiegend als richtig empfunden. Die Diskussion über die Impfung zum Schutz vor Covid-19 wird deutlich emotionaler geführt.
Auf beiden Seiten werden Argumente hervorgebracht, die dazu dienen, die andere Seite in ein schlechtes Licht zu rücken.
Sind Impfgegner, die eine nicht zugelassene und weitgehend unerforschte Impfung ablehnen, wirklich unsozial?
Oder handeln Menschen, die mit der Impfpflicht einen Weg aus der Pandemie sehen, tatsächlich vornehmlich aus egoistischen Gründen?
Feststeht, dass eine gesetzliche Impfpflicht keinesfalls das Ende der Diskussionen bedeutet, sondern Politik, Justiz und Gesellschaft wahrscheinlich noch über Jahre beschäftigen wird.
Ab welchem Alter darf der Staat die freie Impfentscheidung dem Gemeinschaftswohl opfern?
Fairness hat in der gesetzlichen Entscheidung, um die Impfpflicht bisher nur eine untergeordnete Rolle eingenommen. Kommt die Impfpflicht ab 60 Jahren, werden Fragen nicht ausbleiben, warum Menschen mit einer großen Lebenserfahrung nicht in der Lage sein sollen, diese Entscheidung selbstbestimmt zu treffen.
Innerhalb weniger Tage das Tragen einer Maske in die Verantwortung jedes einzelnen Bürgers zu legen und auf der anderen Seite einer Gruppe der Bevölkerung die Impfpflicht aufzuerlegen, stellt einen klar erkennbaren Widerspruch dar.
Die Impfpflicht ist und bleibt in Deutschland ein Streitthema, welches tiefes Risse in der Gesellschaft hinterlassen hat.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.