Faktencheck zur ARD-Wahlarena: Überprüfung der Kandidatenaussagen
Faktencheck ARD-Wahlarena – In der jüngsten ARD-Wahlarena stellten sich die Kanzlerkandidaten der vier größten Parteien den Fragen der Bürger.
Friedrich Merz (CDU), Olaf Scholz (SPD), Alice Weidel (AfD) und Robert Habeck (Grüne) diskutierten zu Themen wie Wirtschaft, Sozialpolitik und Energie.
Während einige ihrer Aussagen den Tatsachen entsprachen, erwiesen sich andere als ungenau oder falsch.
Wirtschaft und Energie: Fakten versus Behauptungen
Alice Weidel behauptete, dass Deutschland aktuell die höchste Insolvenzrate seit 25 Jahren aufweise.
Tatsächlich ist die Zahl der Unternehmenspleiten zuletzt gestiegen, aber noch weit vom Höchstwert aus dem Jahr 2003 entfernt.
Auch ihre Aussage, Deutschland habe weltweit die höchsten Energiepreise, ist laut internationalen Vergleichen nicht korrekt.
Deutschland liegt bei den Stromkosten für Unternehmen auf Rang 15, bei Haushalten auf Platz 3.
Bei den Gaspreisen belegt Deutschland für Firmen Rang 13 und für Haushalte Platz 14. Ein weiteres strittiges Thema war die EU-Kommission.
Weidel stellte in Frage, ob diese demokratisch legitimiert sei.
Tatsächlich wird der Präsident der Kommission vom Europäischen Rat nominiert und muss anschließend vom EU-Parlament bestätigt werden.
Sozialpolitik: Bürgergeld und Mindestlohn – Faktencheck ARD-Wahlarena
Friedrich Merz äußerte sich zum Bürgergeld und behauptete, dass 1,8 Millionen Leistungsbezieher arbeiten könnten, es aber nicht täten.
Laut Bundesagentur für Arbeit sind viele dieser Personen jedoch aufgrund von Vermittlungshemmnissen nicht unmittelbar vermittelbar.
Das betrifft unter anderem Langzeitarbeitslose, Ältere oder gesundheitlich Eingeschränkte.
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Die Zahl der Menschen, die Jobangebote oder Weiterbildungen bewusst verweigern, lag 2023 bei etwa 16.000. Bundeskanzler Olaf Scholz konnte hingegen mit einer korrekten Aussage punkten.
Er hatte sich als Arbeitsminister für höhere Löhne in der Pflege eingesetzt.
Der Pflege-Mindestlohn wurde 2010 eingeführt und ist seither stetig gestiegen.
Heizsysteme: Kosten und Einsparpotenziale – Faktencheck ARD-Wahlarena
Robert Habeck erklärte, dass Wärmepumpen durch staatliche Förderungen langfristig günstiger seien als Gasheizungen.
Dies ist prinzipiell korrekt, hängt jedoch von Faktoren wie Gebäudetyp, Strompreisen und CO₂-Steuer ab. Expertenanalysen zeigen, dass sich die Einsparungen oft erst nach mehreren Jahren einstellen.
Insgesamt verdeutlicht der Faktencheck, dass in Wahlkampfdiskussionen nicht immer alle Aussagen der Wahrheit entsprechen.
Um Fehlinformationen zu vermeiden, ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Fakten unerlässlich.
Faktencheck ARD-Wahlarena – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.