Hausärzteverband gibt Warnung zu geringer Impfquote ab
Geringe Nachfrage nach vierter Covid-19 Impfung – Lange Zeit galt der Booster als letzte empfohlene Impfung, die den Impfschutz komplettieren sollte.
Wie Studien zeigen, reicht auch die dritte Impfung nicht aus, um einen langanhaltenden Impfschutz gegen eine Infektion mit dem Coronavirus zu erhalten.
Während die Ständige Impfkommission (STIKO) die vierte Impfung bisher nur für besonders gefährdete Personen empfiehlt, laufen die beschlossenen Coronamaßnahmen für den Herbst darauf hinaus, dass weitere Impfungen erforderlich sind.
Auf diese Weise sollen sich die Geimpften Privilegien, wie den Verzicht auf Masken in Restaurants verdienen.
Wie viele Menschen diese Privilegien zu Beginn des Herbstes auch tatsächlich in Anspruch nehmen können, ist derzeit noch unsicher.
Markus Beier, Vizechef des Hausärzteverbandes, zeigte sich besorgt über die aktuelle Entwicklung der Impfkampagne.
Aus seiner Sicht würden zu wenige Menschen den behandelnden Hausarzt um den Erhalt einer vierten Impfdosis bitten.
Viele Geimpfte fühlen sich getäuscht von der Bundesregierung
Im vergangenen Herbst und Winter wurde die Spaltung der Gesellschaft in geimpft und ungeimpft zu einer Überzeugungsfrage, die bis heute auf beiden Seiten Wunden hinterlassen hat.
Im Rahmen der neuen Schutzmaßnahmen für den Herbst und Winter 2022/23 finden sich viele geimpfte und geboosterte Bürger plötzlich in einem Topf mit genesenen und ungeimpften Mitmenschen wieder.
Die derzeit noch gering ausfallende Nachfrage nach der vierten Impfung ist daher keineswegs nur der fehlenden Impfempfehlung zu verdanken.
In den Köpfen vieler Menschen ist die Vorstellung von einem „Impfabo“, welches alle drei Monate erneuert werden muss, dadurch Wirklichkeit geworden. Die generelle Bereitschaft zu einer vierten Impfung fällt innerhalb der Bevölkerung momentan sehr verhalten aus.
Beier sieht keinen Grund zu warten – Geringe Nachfrage nach vierter Covid-19 Impfung
Markus Beier sieht die mangelnde Impfbereitschaft weniger in den Maßnahmen und mehr im Warten auf einen angepassten Impfstoff begründet. Diese Haltung sollten Impfwillige aus seine Sicht überdenken und stattdessen schon heute eine vierte Impfung in Betracht ziehen.
Aus Sicht des Hausärzteverbandes stünde einer erneuten Impfung für die übrigen Teile der Bevölkerung nichts im Weg, um sich für den Herbst und das Ansteigen der Fallzahlen einen besseren Impfschutz zu sichern.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.