Die Inflation macht sich auch bei den Baukosten bemerkbar
Neubauten werden immer kostspieliger – Der Traum vom eigenen Haus ist in einer Mehrheit der deutschen Bundesbürger noch immer tief verankert. Sich die Erfüllung dieses Traums in Form eines Neubaus leisten zu können, rückt jedoch durch die steigende Inflation in immer weitere Ferne.
Allein im Jahr 2021 war ein Anstieg der Baukosten um 6 % zu beobachten. Für das derzeitige Jahr ist ebenfalls keine Stagnation der Preise zu erwarten. Die Mehrbelastung wird bis zum Ende des Jahres laut Schätzungen noch einmal 4 % mehr betragen. Die Inflation zeigt sich somit nicht nur bei den Energiekosten und Preisen für Lebensmitteln.
Einer der Gründe für den hohen Anstieg der Kosten zeigt sich aufgrund des gestiegenen Holzpreises. Dieses Baumaterial hat sich in den vergangenen 365 Tagen im Preis so gut wie verdoppelt. Bauunternehmen haben derweil keine andere Wahl an den Anstieg der Preise für Holz ebenso wie Stahl oder Dämmstoffe an die Bauherren weiterzugeben. Die Pandemie hat sich in diesem Punkt als ein Preistreiber herauskristallisiert, dessen Ende derzeit weiter offenbleibt.
Die Abwägung zwischen Mieten und Bauen wird immer schwieriger
Das Eigenheim gehört, ob als Bau oder im Kauf eines bestehenden Gebäudes für einen Großteil der Besitzer zu einer der größten Ausgaben im Leben.
Trotz der derzeit attraktiven Darlehen für den Bau eines Hauses, ist die Entscheidung zwischen Eigentum oder Miete nicht mehr so einfach wie gedacht. Die Mehrkosten des Baus lassen sich oftmals nur durch eine längere Laufzeit finanzieren.
Das längere Abzahlen muss bei vielen Banken jedoch vor dem Renteneintritt abgeschlossen sein.
Diesen Zeitplan einzuhalten und gleichzeitig für das Alter oder Reparaturen an der Immobilie vorzusorgen, gestaltet sich bei dieser schnellen Teuerungsrate äußerst schwierig. Bauherren stehen somit vor der schwierigen Entscheidung, ob sich der Traum vom Haus aus eigener Kraft noch finanzieren lässt.
Der Anstieg bringt auch den sozialen Wohnungsbau in Bedrängnis
In Deutschland herrscht in zahlreichen Großstädten und Ballungszentren noch immer ein akuter Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Der Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien hat es sich zum Ziel gesetzt, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr entstehen zu lassen.
Wie sich dieses Ziel verwirklichen lässt, ist jedoch fraglich. Wohnungsbaugesellschaften, die staatliche Förderungen in Anspruch nehmen, zielen dennoch darauf ab, einen Gewinn zu erzielen. Steigen die Baukosten, sind höhere Mieten kaum zu vermeiden.
An dieser Stelle ist somit mehr als fraglich, dass Mieter, die schon heute einen Großteil des Einkommens für die Miete ausgeben, in naher Zukunft leichter günstigere Alternativen finden.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.