Schlechte Ärzte – Den Eid des Hippokrates müssen Ärzte heute nicht mehr ablegen.
Moderne Ärztinnen und Ärzte verpflichten sich heute bei ihrer Approbation auf die Berufsordnung der Ärztekammer, ein knapp 40-seitiges Machwerk, das allerdings auch einen medizinethischen Schwur enthält, in dem es unter anderem darum geht, den Beruf gewissenhaft auszuüben und niemandem zu schaden.
Dennoch kommt es immer wieder zu mehr oder weniger schwerwiegenden Behandlungsfehlern.
Bei Untersuchungen aus den Jahren 2018 und 2019 wurde festgestellt, dass jährlich ca. 20.000 Menschen in Deutschland an den Folgen von Behandlungsfehlern in Krankenhäusern versterben.
Das sind annähernd 0,1% aller in Krankenhäusern behandelten Personen.
Die Dunkelziffer dürfte jedoch weitaus höher sein, denn Fachleute schätzten damals eine doppelt so hohe Anzahl an Todesfällen.
Medizinisches Personal in der Pandemie
Durch die Pandemie rückten Ärztinnen und Ärzte, Schwestern und Pfleger und anderes medizinisches Personal deutlich stärker in das Bewusstsein der Menschen. Jedem, der schon mal in Krankenhaus behandelt wurde, war es klar, doch so richtig in den Focus rückte die Problematik erst in den letzten zwei Jahren:
Ärzt/innen und Pflegepersonal sind hoffnungslos überlastet. Unterbesetzt, viel zu lange Schichten, endloser Papierkram – kein Wunder, wenn Patienten viel zu oft zu kurz kommen.
Dass sich an dieser Situation von politischer Seite dringend etwas ändern muss, steht außer Frage.
Trotzdem gibt es Ärztinnen und Ärzte, bei denen Fehler vorkommen, die nichts mit der genannten Überlastung zu tun haben, sondern auf Desinteresse, Ahnungslosigkeit oder ganz einfach Unfähigkeit zurückzuführen sind.
Wie haben manche Ärzte überhaupt ihre Approbation bekommen?
Wie kann eine Ärztin beispielsweise ernsthaft behaupten, die Patientin könne nicht gleichzeitig eine Blasenentzündung und eine Mandelentzündung haben, da man ja nicht Pest und Cholera auf einmal haben könnte? Wie kann ein Arzt darauf bestehen, dass ein Patient ein Medikament wider besseres Wissen anwendet, obgleich er genau weiß, dass es ihm nichts nützt?
Wie kann ein Chirurg bei der Morgenvisite das Badezimmer stürmen, in dem seine Patientin gerade die Toilette benutzt, deren Nachthemd lüpfen, um auf die Operationswunde zu sehen, nur weil er keine Zeit hat zu warten, bis die alte Dame das Badezimmer verlassen kann?
Wie kann ein Arzt behaupten, dass ein bestimmtes, neu verordnetes Medikament, das nachweislich nicht sammeln mit anderen bereits vorhandenen Medikamenten eingenommen werden darf, dennoch angewendet werden sollte, weil man von der niedrigen Dosis bzw. kurzen Einnahmezeit schon nicht gleich sterben würde.
Wie kann ein Arzt einer depressiven Patientin erklären, dass sie seiner Meinung nach überhaupt keine Depression hätte, da er sie schließlich als gestandene, toughe Frau kennen würde, die sich halt mal zusammenreißen solle.
Der vom Bundesgesundheitsamt angesetzte globale Aktionsplan für Patientensicherheit soll Abhilfe schaffen. Solange es jedoch keine grundlegenden organisatorischen Veränderungen besonders in den Krankenhäusern gibt, mit adäquater Bezahlung für das Personal und akzeptablen Arbeitszeiten, werden Fälle wie die oben genannten immer und immer wieder vorkommen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.