„Netzbeweis“ als Hilfe, um gegen anonyme Hassbotschaften vorzugehen
Hass im Netz – „Tu uns allen einen Gefallen und bring‘ dich um!“, „Ich werde dich finden und dann wirst du um dein Leben rennen!“.
Solche und ähnliche Sätze gehören im Internet zwischenzeitlich zum Alltag.
Wie ein Team aus vier Gründern sich in „Die Höhle der Löwen“ wagte, kämpfte und gewann.
Hass im Internet
Hass im Netz ist heutzutage weit verbreitet. Unter der scheinbaren Anonymität, die das Internet wahrt, werden Nutzer „mutig“ und kommentieren harsch drauflos.
Beleidigende Kommentare sind da zwischenzeitlich schon die harmlose Variante.
Auch vor offenen Drohungen, sexuellen Übergriffen, Stalking und Posts, die zum Suizid auffordern, schrecken Nutzer längst nicht mehr zurück.
Dieses betrifft nicht mehr nur bekannte Persönlichkeiten, wie Politiker und Promis, sondern nahezu Jedermann.
Internethass vor Gericht
Dennoch ist es ausgesprochen schwer, Hass im Netz gesetzlich zu verfolgen. Denn vor Gericht zählen nur eindeutige Beweise.
Ein Screenshot des entsprechenden Kommentars reicht meist nicht aus.
Harte Fakten, wie zum Beispiel Username, Datum, Internetplattform und Verlauf des gesamten Posts werden auf solchen Bildern nämlich häufig nicht festgehalten.
Die Folge: Diverse Internetübergriffe können nicht zielführend nachverfolgt werden.
„Die Höhle der Löwen“ als Ausweg aus dem Hass im Netz
Vier Gründer wagten sich nun am vergangenen Montag (09.05.2022) in „Die Höhle der Löwen“. Die Gründershow auf „VOX“ sucht nach Teams, die neue Erfindungen präsentieren und lässt bekannte Persönlichkeiten um den Platz als Investor kämpfen.
So haben die Rechtsanwälte und Softwareentwickler Katharina Bisset, Thomas Schreiber, Philipp Omenitsch und Michael Lanzinger eine Internetseite entwickelt, die unter der URL www.netzbeweis.com zu finden ist.
Kostenlos können Betroffene hier durch Kopieren des Links mit der Hassnachricht einen Beweis sichern, der vor Gericht gültig ist – einfach und wirksam.
Das Scheckheft als Beweis von Solidarität – Hass im Netz
Zum ersten Mal in der „Höhle der Löwen“ wird das Scheckheft gezückt. 90.000 Euro auf die Hand – wirksam ohne weitere Verhandlungen. Carsten Maschmeyer macht klar, dass sich dieses Investment für jeden einzelnen, dem durch dieses Konzept eine Depression oder ein suizidaler Gedanke erspart bleibt, lohnt.
So steigen er und Nils Glagau für 15% der Firmenanteile ins Geschäft ein. Auch Nico Rossberg möchte einen Teil zur Bekämpfung des Hasses im Netz beitragen und steuert 10.000 Euro ohne weitere Verpflichtungen bei.
Eine große Idee und eine große Geste! Gemeinsam gegen Hass im Internet.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.