Tschernobyl wird zum Schauplatz von ukrainischen Kampfübungen
Truppenübungen in Tschernobyl – Der Name Tschernobyl taucht in den Nachrichten für gewöhnlich nur auf, um an die Nuklearkatastrophe vom 26. April 1986 zu erinnern. Aktuell wird Tschernobyl auch zu einem Schauplatz des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland.
Die ukrainische Regierung hat Truppen nach Tschernobyl verlegen lassen, um in den nicht bewohnbaren Ruinen der verlassenen Stadt Häuserkämpfe zu trainieren. Diese Übungen sollen mögliche Angriffsszenarien durch die russische Armee simulieren.
Diese Nachricht zeigt die Ernsthaftigkeit der Situation, jedoch in gleicher Weise die Verzweiflung der ukrainischen Regierung. In Tschernobyl werden nach wie vor deutlich erhöhte Strahlenwerte gemessen. Truppen in der Nähe zu stationieren und in dem radioaktiven Gebiet Übungen durchführen zu lassen, ist auch mit einem konkreten gesundheitlichen Risiko für die Soldaten verbunden. Die Verteidigung des Landes und dessen Grenzen hat für die Ukraine weiterhin die oberste Priorität.
Russland verlegt Kampfflugzeuge nach Weißrussland
Die aus der Ukraine stammenden Nachrichten gehen am heutigen Tag Hand in Hand mit der Meldung, dass Russland Kampfflugzeuge nach Weißrussland bringen ließ.
Offiziell teilte der Kreml mit, dass es sich hierbei lediglich um eine Übung handeln soll.
Es wird auch weiterhin vehement bestritten, dass ein militärischer Einmarsch in die Ukraine geplant ist.
Die Nähe der Kampfjets zur polnischen Grenze ist auch für die Europäische Union ein beunruhigendes Zeichen.
Die Bedrohungslage wird durchaus als realistisch eingeschätzt, sodass die Worte von russischer Seite keinesfalls zu einer Entspannung der aktuellen Situation betragen.
Olaf Scholz bemüht sich um eine diplomatische Lösung
In Deutschland haben parteiübergreifend Politiker und politische Experten Kritik an den wenigen Worten geübt, die der Bundeskanzler Olaf Scholz bisher über diesen Konflikt vor den Toren Europas geäußert hat. In den nächsten zwei Wochen möchte Olaf Scholz seinen Worten auch Taten folgen lassen.
Geplant sind Auslandsreisen, die den neuen Kanzler nicht nur in die USA, sondern auch nach Moskau und Kiew führen werden. Dort möchte der SPD-Politiker versuchen, eine diplomatische Lösung des derzeitigen Konflikts zu erzielen.
Die Haltung, die Olaf Scholz in diesen Gesprächen einnehmen wird, ist dagegen den meisten Beobachtern eher ungewiss. Scholz hat bisher die zurückhaltende Haltung während des Wahlkampfs auch in der Ampel-Regierung fortgesetzt. Ob Wladimir Putin sich von dieser stoischen Art zu einer diplomatischen Lösung überreden lässt, ist mit mehr als nur einigen Fragezeichen verbunden.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.