Jede vierte Wohnung wird bereits möbliert angeboten
Mietrecht Verschärfung gefordert – Die Zahl der angebotenen möblierten Wohnungen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und bei bestimmten Voraussetzungen können diese zu überhöhten Preisen vermietet werden.
Die SPD reagiert nun auf diesen Trend und möchte mit verschärften Regelungen im Mietrecht dagegen vorgehen. Die Sozialdemokraten sehen es nicht ein, dass der Markt die Lage systematisch zu Ungunsten der Mieter regeln soll.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert betonte gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass Vermieter verpflichtet werden sollten, sowohl die Nettokaltmiete als auch den Möblierungszuschlag transparent auszuweisen.
Darüber hinaus soll der Möblierungszuschlag gedeckelt werden.

Eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts Oxford Economics, die im Auftrag des Bundesjustizministeriums erstellt wurde, ergab, dass der Markt für möblierte Wohnungen in Deutschland immer größer wird.
Laut der Studie wurden bereits 27 Prozent aller Inserate auf dem Wohnungsmarkt im Jahr 2022 für möblierte Wohnungen veröffentlicht.
Eine Umfrage ergab zudem, dass etwa 14 Prozent aller Mieter im vergangenen Jahr in möblierten Wohnungen lebten, insbesondere in Groß- und Studierendenstädten.
Möblierte Wohnungen bieten für Vermieter Vorteile – Mietrecht Verschärfung gefordert
Für Vermieter bieten möblierte Wohnungen den Vorteil, dass sie unter bestimmten Voraussetzungen teurer vermietet werden können als unmöblierte Wohnungen. Der sogenannte Möblierungszuschlag hängt von verschiedenen Faktoren ab und lag in ausgewählten Städten zwischen 3,53 Euro und 7,04 Euro pro Quadratmeter im Zeitraum von 2007 bis 2018. Möblierte Wohnungen werden vor allem von Geringverdienern genutzt.
Die vorliegende Studie zeigt keine klaren Anzeichen dafür, dass Vermieter systematisch auf möbliertes Wohnen umsteigen, um die Mietpreisbremse zu umgehen. Allerdings haben Vermieter von möblierten Wohnungen die Mietpreisbremse als Anlass genommen, um ihre Möblierungszuschläge zu erhöhen.
Die mietpolitische Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion, Zanda Martens, fordert daher eine strengere Umsetzung der Regeln für Vermietungen „zum vorübergehenden Gebrauch“, bei denen die Mietpreisbremse umgangen werden kann.
Laut der Studie wird die von Gerichten festgelegte Obergrenze von sechs Monaten bei nur sieben Prozent der möbliert wohnenden Mieter tatsächlich eingehalten.
Die FDP hingegen fordert mehr Anstrengungen zur Schaffung von neuem Wohnraum, da das Bauen in Deutschland teurer denn je sei.
Mietrecht Verschärfung gefordert – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.