Britisch-deutscher Freundschaftsvertrag: Ein Neustart in bewegten Zeiten
27 Seiten für eine gemeinsame Zukunft
Britisch-deutscher Freundschaftsvertrag – Es ist ein Tag für die Geschichtsbücher: Deutschland und Großbritannien haben einen umfassenden Freundschaftsvertrag unterzeichnet.
27 Seiten, die nicht nur diplomatische Gesten beinhalten, sondern auch konkrete Pläne für eine engere Partnerschaft zwischen zwei der bedeutendsten Demokratien Europas.
Für Bundeskanzler Friedrich Merz ein „historischer Tag“, für Premierminister Keir Starmer ein „erster seiner Art“.
Was bedeutet dieses Abkommen – politisch, wirtschaftlich und sicherheitspolitisch?
Ein Vertrag als Brücke über den Ärmelkanal
Im altehrwürdigen Victoria and Albert Museum in London unterzeichneten Bundeskanzler Friedrich Merz und Premierminister Keir Starmer ein Dokument, das die Beziehungen zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich auf ein neues Fundament stellt.
Der „Freundschaftsvertrag“ formuliert ambitionierte Ziele: mehr wirtschaftlicher Austausch, engere politische Kooperation und ein starkes gemeinsames Sicherheitsversprechen.
„Angesichts grundlegender Veränderungen des geopolitischen Umfelds“ wolle man künftig stärker zusammenstehen, heißt es im Vorwort des Vertrags.
Gemeint sind nicht nur der Ukrainekrieg und die wachsende Bedrohung durch autoritäre Regime, sondern auch die Unsicherheiten, die der mögliche Wiedereinzug Donald Trumps ins Weiße Haus mit sich bringen könnte.
„Historisch überfällig“: Merz und Starmer setzen Zeichen
Für Friedrich Merz ist der Vertrag ein lang überfälliger Schritt – nicht nur wegen des Brexit. „Großbritannien bleibt ein strategischer Partner.
Und es ist höchste Zeit, dass wir unsere Zusammenarbeit auf ein neues Level heben“, sagte der CDU-Politiker.
Vor allem die wirtschaftliche Verflechtung soll intensiviert werden – ein Ziel, das auch in einem begleitenden Aktionsplan detailliert beschrieben wird.
Doch die Partnerschaft reicht weiter: Von Außen- und Sicherheitspolitik über Technologie bis hin zur Migrationsfrage wollen beide Länder künftig eng kooperieren.
Starmer bezeichnete das Abkommen als „bahnbrechend“ – eine Formulierung, die aus dem diplomatischen Sprachgebrauch deutlich heraussticht.
„Es ist der erste Vertrag seiner Art mit einem EU-Staat seit dem Brexit. Und er wird Großbritannien und Deutschland näher zusammenbringen als je zuvor.“
Frankreich, Deutschland – Großbritannien sucht neue Anker – Britisch-deutscher Freundschaftsvertrag
Der Blick zurück zeigt:
Seit dem Brexit sucht das Vereinigte Königreich verstärkt bilaterale Anbindungen zu seinen europäischen Nachbarn. Dabei sind Deutschland und Frankreich die Schlüsselpartner – wirtschaftlich, militärisch und politisch.
Mit Paris wurde zuletzt ein neues Verteidigungsabkommen geschlossen, das die atomare Abschreckung und gemeinsame Strategien gegen illegale Migration umfasst.
Doch gerade mit Berlin verbindet London nicht nur ökonomische Interessen, sondern auch eine historische Verantwortung.
Die beiden Länder haben in ihrer wechselvollen Geschichte Kriege geführt – und später den Wiederaufbau Europas gemeinsam geprägt.
Nun soll ein neuer Abschnitt beginnen: konstruktiv, zukunftsgewandt, verbindlich.
Sicherheit als zentrales Motiv: Russland, NATO, Trump
Im Zentrum des neuen Vertrags steht ein deutlich formuliertes Versprechen: gegenseitige Sicherheit.
In Zeiten wachsender Spannungen mit Russland – nicht zuletzt durch den Angriffskrieg auf die Ukraine – wollen London und Berlin nicht nur mit Worten, sondern auch mit militärischer Entschlossenheit reagieren.
Das „tiefe Bekenntnis zur gegenseitigen Verteidigung“ ist einer der stärksten Passagen des Dokuments.
Im Fall eines bewaffneten Angriffs sagen sich beide Länder militärischen Beistand zu.
Es ist ein klares Signal – auch in Richtung Moskau, dass die westliche Allianz über EU-Grenzen hinaus funktioniert.

Zugleich ist der Vertrag auch eine Reaktion auf das transatlantische Zittern vor einer möglichen zweiten Amtszeit Donald Trumps.
Dessen außenpolitische Volatilität und protektionistische Wirtschaftspolitik treiben viele europäische Staaten in neue Bündnisse.
Für Großbritannien und Deutschland heißt das: gemeinsame Resilienz entwickeln, wirtschaftlich wie sicherheitspolitisch.
Mehr als ein Symbol – ein konkreter Aktionsplan – Britisch-deutscher Freundschaftsvertrag
Was den Vertrag von bloßen Absichtserklärungen unterscheidet, ist der konkrete Aktionsplan.
In ihm sind Maßnahmen für die kommenden Monate festgehalten:
- Wirtschaft: Ausbau der Handelsbeziehungen, insbesondere bei Zukunftstechnologien, KI und grüner Energie.
- Migration: Gemeinsame Pilotprojekte zur Migrationssteuerung und Bekämpfung illegaler Netzwerke.
- Bildung & Kultur: Neue Austauschprogramme für Studierende, Kulturschaffende und Fachkräfte.
- Verteidigung: Gemeinsame Manöver, engere Abstimmung bei NATO-Einsätzen und Ausbau der Cybersicherheitskooperation.
Ein Vertrag mit Substanz – das betonen beide Seiten. Und genau diese Substanz dürfte das neue Abkommen auch innenpolitisch stützen: Sowohl Merz als auch Starmer stehen unter dem Druck, außenpolitisch Handlungsfähigkeit zu zeigen.
Britisch-deutscher Freundschaftsvertrag – Ein neues Kapitel – mit Blick auf Europa
Mit dem Freundschaftsvertrag endet nicht die Debatte um den Brexit – aber sie bekommt eine neue Richtung.
Der bilaterale Schulterschluss mit Berlin sendet ein Signal in die EU: Großbritannien mag ausgetreten sein, doch es ist nicht verschwunden.
Europa bleibt Bezugsrahmen – nicht institutionell, aber strategisch.
Für Deutschland wiederum ist die Annäherung an London auch eine Absicherung.
In einer Zeit, in der Europa sich neu sortiert, will Berlin tragfähige Allianzen mit Gleichgesinnten – auch außerhalb der EU.
Der Freundschaftsvertrag ist damit nicht nur Symbol, sondern geopolitisches Kalkül.
Ein Vertrag mit Signalwirkung – Britisch-deutscher Freundschaftsvertrag
Der neue deutsch-britische Freundschaftsvertrag markiert einen Wendepunkt.
Er ist eine Antwort auf globale Unsicherheiten, eine Korrektur der Nach-Brexit-Kälte und ein Bekenntnis zu einer Partnerschaft auf Augenhöhe.
27 Seiten, die die Beziehung zweier Demokratien erneuern – und Europa ein Stück stabiler machen.
Britisch-deutscher Freundschaftsvertrag – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.