Pakistan verschärft Abschiebungen afghanischer Flüchtlinge
Pakistan verschärft Abschiebungen – Pakistan intensiviert seine Maßnahmen zur Abschiebung afghanischer Flüchtlinge und plant, nun auch registrierte Geflüchtete auszuweisen.
Während die Regierung die Entscheidung mit einer geregelten Rückführung begründet, äußern Menschenrechtsorganisationen heftige Kritik an den Vorgehensweisen und bezeichnen sie als Schikane.
Massive Abschiebewelle trifft afghanische Flüchtlinge
Seit Jahrzehnten beherbergt Pakistan eine der weltweit größten afghanischen Flüchtlingsgemeinschaften.
Millionen Menschen fanden hier Schutz vor Krieg, Gewalt und den repressiven Maßnahmen der Taliban in Afghanistan.
Doch im November 2023 leitete die pakistanische Regierung eine groß angelegte Abschiebekampagne ein, die zunächst nicht registrierte Afghanen betraf.
Innerhalb weniger Monate verließen nach offiziellen Angaben bereits rund 800.000 afghanische Flüchtlinge das Land.
Nun hat die Regierung angekündigt, diese Maßnahmen auszuweiten und auch registrierte Flüchtlinge abzuschieben.
Besonders in den Städten Islamabad und Rawalpindi wurden Afghanen bereits aufgefordert, die Gebiete bis zum 31. März zu verlassen.
Laut Berichten von Betroffenen sowie Angaben von Menschenrechtsorganisationen gibt es zunehmend Fälle von Verhaftungen und massiven Einschüchterungen durch die pakistanischen Behörden.
Kritik von Menschenrechtsorganisationen und internationalen Beobachtern – Pakistan verschärft Abschiebungen
Verschiedene Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, warnen vor den Konsequenzen dieser Abschiebungen.

Viele der Betroffenen haben sich in Pakistan ein Leben aufgebaut, arbeiten dort oder warten auf ihre Weiterreise in ein anderes Land.
Besonders dramatisch sei die Lage für Menschen, die aufgrund politischer Verfolgung oder Bedrohung durch die Taliban aus Afghanistan geflohen sind.
Ein besonders aufsehenerregender Fall ist die Verhaftung einer afghanischen Journalistin und Aktivistin, die mit ihren minderjährigen Kindern in Pakistan lebte.
Sie war vor den Taliban geflüchtet und hatte erst kürzlich eine Verlängerung ihres Visums beantragt.
Trotz dieser legalen Grundlage wurde sie von pakistanischen Behörden festgenommen, was bei Menschenrechtsorganisationen Empörung auslöste.
Offizielle Rechtfertigung der pakistanischen Regierung
Die pakistanische Regierung weist die Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen zurück.
In einer offiziellen Mitteilung erklärte das Außenministerium, dass Pakistan über Jahrzehnte hinweg Millionen afghanischer Flüchtlinge aufgenommen habe.
Nun verfolge man das Ziel einer „reibungslosen Rückführung“, um das Land zu entlasten.
Gleichzeitig betonen Regierungsvertreter, dass Pakistan keine dauerhafte Lösung für die Geflüchteten bieten könne und dass andere Staaten, darunter Deutschland, ihre Aufnahmeprogramme verstärken sollten.
Politische Debatte in Deutschland über Abschiebungen nach Afghanistan – Pakistan verschärft Abschiebungen
Die aktuelle Entwicklung hat auch in Deutschland eine politische Diskussion entfacht. Im Vorfeld der Bundestagswahl und nach dem jüngsten Anschlag in München fordern einige politische Parteien eine Neubewertung der Abschiebepolitik nach Afghanistan.
Vertreter der Union und der FDP sprachen sich dafür aus, Verhandlungen mit den Taliban zu führen, um Abschiebungen in das von den Islamisten kontrollierte Land zu erleichtern.
Laut Angaben des Bundesinnenministeriums sind die Kosten für das Bundesaufnahmeprogramm für besonders gefährdete afghanische Flüchtlinge bisher auf rund 25 Millionen Euro angestiegen.
Während Deutschland weiterhin Schutzbedürftige aufnimmt, stehen Politiker und die Öffentlichkeit vor der Herausforderung, zwischen humanitärer Verantwortung und innenpolitischen Sicherheitsfragen abzuwägen.
Die kommenden Wochen könnten entscheidend dafür sein, ob Pakistan seine rigorosen Abschiebemaßnahmen weiter verschärft oder ob internationaler Druck zu einer Kurskorrektur führt.
In der Zwischenzeit bleibt die Lage für zehntausende afghanische Flüchtlinge im Land weiterhin unsicher.
Pakistan verschärft Abschiebungen afghanischer Flüchtlinge – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.