In Forsmark entsteht das erste schwedische Endlager für radioaktiven Müll
Schweden Atommüll-Endlager – Die in Deutschland beschlossene Energiewende, die langfristig den Energiebedarf aus erneuerbaren Energien decken soll, bringt auch einige Ungewissheiten mit sich.
In anderen Ländern wie Schweden schließen sich Atomkraft und Umweltschutz nicht mehr länger gegenseitig aus.
Anstatt Atomkraftwerke abzuschalten und Windkraft- und Solaranlagen zu fördern, setzt Schweden auf einen anderen Weg.
Die dort vorhandenen AKWs sollen nun erstmals in der Geschichte des skandinavischen Landes ein eigenes Endlager für atomaren Abfall erhalten.
Geplant ist der Bau in Forsmark.
Dieser Ort liegt in der Gemeinde Östhammar und weist eine Einwohnerzahl von 60 Menschen auf.
Der Standort wurde ebenfalls aufgrund des dort bereits vorhandenen Kernkraftwerks ausgewählt.
Zum Teil ließen sich durch diese Standortwahl bereits Transporte von Atommüll durch das Land vermeiden.
Das Endlager soll in einer Tiefe von 500 Metern entstehen. Anhand der Versiegelung der Brennstäbe unter der Erde wird davon ausgegangen, dass der Atommüll dort bis zu 100.000 Jahre gelagert werden kann.
Schweden möchte durch diesen Schritt Verantwortung übernehmen
Energie mithilfe von Kernkraftwerken zu erzeugen ist schon seit dem Bau des ersten AKWs umstritten gewesen. Jedoch gibt es in Europa grundsätzlich zwei Haltungen. Einige Länder wie Deutschland sehen die Zukunft der Energie vollständig in erneuerbaren Energien, während andere Länder auch den Vorteil der Atomkraft in diese Konzepte mit einbeziehen möchten.
Diese Länder könnten ohne eigenes Endlager künftig vor dem Problem stehen, nicht zu wissen, wo der entstehende Atommüll eingelagert werden kann. Staaten, die selbst keine AKWs mehr betreiben, werden mitunter auch das Interesse am Bau weiterer Endlager verlieren.
Schweden löst mit dem Bau in Forsmark ein eigenes Problem und bietet sich auch für Nachbarstaaten als Lösung an.
Die Pläne stoßen bei Umweltschützern auf Kritik – Schweden Atommüll-Endlager
Das grüne Licht für die Pläne der schwedischen Regierung haben bei Umweltschützern wie Greenpeace Alarmstufe Rot ausgelöst. Es ist daher schon jetzt so gut wie sicher, dass sich schon vor dem Baubeginn schwedische Gerichte mit diesem Fall beschäftigen müssen. Weniger Kritik kommt dagegen von den Anwohnern in Forsmark und Umgebung.
Viele der dortigen Menschen sind an das Kernkraftwerk gewöhnt oder verdienen dort ihren Lebensunterhalt. Es bleibt somit den Richtern überlassen, ob diese der Argumentation der Regierung folgen oder die klagenden Umweltschützer das Recht auf ihrer Seite haben.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.