Markus Söder schlägt in Berlin einen anderen Ton an
Als Ministerpräsident von Bayern hat Markus Söder in den letzten Monaten eher durch fehlerhafte Statistiken und Aussagen zu ungeimpften Bürgern auf sich aufmerksam gemacht. Die Rede während der Winterklausur der CSU im Bundestag wurde dementsprechend sehr kritisch betrachtet.
Markus Söder spricht jedoch inzwischen nicht mehr von einer „Pandemie der Ungeimpften“, sondern bringt in seiner Rede auch Lockerungen ins Spiel. Der Politiker positioniert sich in der Opposition inzwischen deutlich anders als noch vor einigen Wochen. Söder stellte die Forderung nach „konsequenten Öffnungsschritten“.
In den vergangenen Wochen war auch in der Bevölkerung Unverständnis über die abweichende Haltung der deutschen Bundesregierung im Vergleich zu anderen europäischen Staaten entstanden. Söder greift jetzt die Kritik an einer fehlenden Exit-Strategie auf und setzt sich für den Einstieg in den Ausstieg der Corona-Maßnahmen ein.
Söder findet sich schnell in die Rolle der Opposition ein
Markus Söder war einer der ersten Politiker aus der Union aus CDU und CSU, die nach dem Regierungswechsel in seine neue Rolle als Politiker in der Opposition gefunden hat.
Die aktuellen Äußerungen entsprechen der Kritik, die für Oppositionsparteien durchaus nicht ungewöhnlich sind.
Verfehlungen der aktuellen Regierungsparteien offenzulegen ist ein Punkt, der in einer demokratischen Gesellschaft und Regierung nicht fehlen darf.
Dennoch muss sich Söder auch die Kritik gefallen lassen, dass eine Rede die Zweifel an seiner Eignung als Ministerpräsident während der letzten Monate der Pandemie nicht komplett in Vergessenheit geraten lässt.
Nicht nur Markus Söder übt Kritik an der Bundesregierung
Meldungen über Lockerungen haben in den vergangenen Wochen in Großbritannien, den Niederlanden und Belgien für Schlagzeilen gesorgt. In Deutschland ist dagegen von einem Ende der Maßnahmen noch nicht die Rede. Dafür wird über den Genesenenstatus und eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren heiß diskutiert.
Die früher als ausschlaggebend geltenden Inzidenzen für die Anzahl an Neuinfizierten oder der Krankenhausbelegung spielen dagegen nur noch eine untergeordnete Rolle. Bisher hat die neue Ampelregierung oft auf das Worst Case Scenario hingewiesen und für diesen Fall Politik betrieben.
Die Ungeduld wächst daher in der Bevölkerung zu erfahren, wann ein Stück Normalität in den Alltag zurückkehren kann.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.