Geburts- und Kinderklinik von Bomben getroffen
Angriffe auf Mariupol – Im Krieg gelten andere Gesetze. Was diese Redensart bedeutet, wissen viele jüngere Generationen heute nur noch aus Erzählungen oder Geschichtsbüchern.
Um zu verstehen was passiert, wenn alle Ethik beiseite gelassen wird, ist es in diesen Tagen erforderlich einen Blick in die ukrainische Stadt Mariupol zu werfen.
Bislang war diese Stadt am Asowschen Meer nur einem Bruchteil der Weltbevölkerung ein Begriff.
Das hat sich seit den Angriffen des russischen Militärs schlagartig geändert.
Über die Bilder von Pressevertretern vor Ort verbreiteten sich ebenso wie über die sozialen Medien Bilder der Zerstörung, welche die russischen Bomben hinterlassen haben.
Ein Bild hat hierbei an Symbolkraft gewonnen. Gezeigt wird ein zerstörtes Krankenhaus, in denen Geburten stattfanden und kranke Kinder behandelt wurden.
Es gibt in jedem Krieg Grenzen, die eine militärische Auseinandersetzung in ein Massaker verwandeln können.
Die Angriffe an Mariupol und das gezielte Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung könnten den Blick auf Wladimir Putin für immer verändern.
Die Angriffe sorgen für ein weltweites Echo – Angriffe auf Mariupol
Die Reaktionen anderer Staatsführer ließen nach Bekanntwerden der Luftangriffe auf zivile Ziele in Mariupol nicht lange auf sich warten.
Der britische Premierminister Boris Johnson war einer der ersten Politiker, der klare Worte fand. „Es gibt wenige Dinge, die so verkommen sind als die Schwachen und Hilflosen ins Visier zu nehmen“ lautete der Tweet des Premierministers.
Die französische Regierung äußerte sich ebenfalls zu den Angriffen und bezeichnete dieses Vorgehen als „feige“.
So klar wie selten zuvor formiert sich auch international ein einheitlicher Ton gegen Russland und Wladimir Putin.
Die Anzahl der Todesopfer nimmt ein entsetzliches Ausmaß an
In neun Tagen wurden aus Mariupol 1207 zivile Opfer gemeldet. Oft bestand erst Stunden oder Tage später die Möglichkeit, die Getöteten zu bergen. In so gut wie allen Kulturen hört die Würde des Menschen nicht mit seinem Tod auf. In Mariupol und vielen weiteren umkämpften Teilen der Ukraine hat diese Würde ihren Platz verloren.
Berichtet wird über das Bestatten der Toten in Massengräbern. Anstelle von Särgen treten Leichensäcke oder Tücher. Diese Bilder des Krieges werden heutige Generationen prägen und daran erinnern, warum Krieg immer die denkbar schlechteste Lösung in Konfliktsituationen darstellt.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen. Das Foto stammt nicht von den Angriffen auf Mariupol, sondern ist ein Symbol Foto.