Der Marktplatz von Lausanne wird zur Teststrecke für Rollstuhlroboter
Technische Hochschule in Lausanne entwickelt Rollstuhlroboter – Für gehbehinderte Menschen ist das Laufen über längere Strecken oft mit einer hohen Anstrengung verbunden. Reguläre Rollstühle werden aufgrund der niedrigen Sitzhöhe in belebten Innenstädten schnell übersehen. Eine Lösung für beide Probleme sollen halbautonome Rollstuhlroboter bereithalten. Entwickelt wird dieses Projekt aktuell von einem Forscherteam der Technischen Hochschule in Lausanne. Das Team entstammt dem Labor für Lernalgorithmen und Systeme (LASA).
Dort wurden Überlegungen angestellt, wie es gelingen kann, gehbehinderte Menschen dynamischer in Menschenmassen einzubinden. Das Ergebnis dieser Überlegungen stellt ein Stehrollstuhl in der Form eines halbautonomen Roboters dar. Der Fahrer ist weiterhin in der Lage, Richtung und Geschwindigkeit vorzugeben, während das System Hindernisse erkennt und selbstständig einen Ausweichkurs einschlägt. Getestet werden die hergestellten Prototypen derzeit auf dem Marktplatz in Lausanne. Bisher sehen die Ergebnisse durchaus vielversprechend aus.
Die Rollstühle sollen sich sicher durch den Straßenverkehr bewegen
Menschenmassen entwickeln vergleichbar mit Autos eine gewisse Grundgeschwindigkeit. Läuft ein Mensch langsamer, entsteht ein Hindernis. Für viele gehbehinderte Menschen ist es daher nicht angenehm, sich in einer größeren Gruppe von Menschen aufzuhalten.
Damit diese Personen nicht auf Besuche in Fußgängerzonen, Märkten oder auch Festivals verzichten müssen, soll der Stehrollstuhlroboter mehrere Funktionen erfüllen. Die stehende Position erleichtert es nicht übersehen zu werden. Gleichzeitig lässt sich die Geschwindigkeit anpassen, um hinter der eigenen Person keinen Stau entstehen zu lassen.
Hindernisse führen zu einem sofortigen Stopp
Der von der Technischen Hochschule in Lausanne entwickelte Rollstuhl soll Hindernisse nach Möglichkeit umfahren.
Ist ein Ausweichen nicht mehr möglich, soll der Rollstuhl stattdessen bei Berührungen zum Stillstand kommen.
Zu diesem Zweck befinden sich Sensoren an allen Seiten des Stehrollstuhls.
Die Fahrer sind durch die Konstruktion ebenfalls geschützt, wodurch sich das Verletzungsrisiko von gehbehinderten Personen in Menschenansammlungen nochmals verringert. Wann die Prototypen in Serie entwickelt werden können, ist derzeit noch unklar.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.