Die Räumung von Lützerath im nordrhein-westfälischen Braunkohlerevier hat begonnen
Braunkohle-Dorf Lützerath wird geräumt – Das kleine Dorf Lützerath ist momentan das Zentrum des Widerstands gegen des anhaltenden Braunkohleabbau.
Der Energiekonzern RWE, der auch Eigentümer des Dorfes und der Umgebung ist, will das Dorf abreißen lassen, um dort den Abbau der Braunkohle voranzutreiben.
Dagegen wehren sich Klimaaktivisten und haben den Weiler in den letzten Wochen besetzt.
Lützerath liegt direkt neben dem Braunkohletagebau Garzweiler, das ebenfalls zum RWE Konzern gehört.
Das Dorf ist ein Ortsteil von Erkelenz, einer Stadt mit 43.000 Einwohnern im Westen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes Nordrheim-Westfalen.
Die Einwohner Lützeraths wurden bereits in der Vergangenheit umgesiedelt.
Polizeieinsatz für die Räumung des Dorfes
Am Mittwochvormittag haben Polizeieinheiten damit begonnen, Lützerath zu räumen. Wie erwartet wurden sie von den Klimaaktivisten mit Gegenwehr empfangen. Auch Molotow-Cocktails, Flaschen und Steine sollen dabei gegen die Polizisten eingesetzt worden sein.
Außerdem wurden bereits körperliche Auseinandersetzungen gemeldet. Laut einer Sprecherin der „Initiative Lützerath“ sind die Aktivisten bereit, sich gegen die Zerstörung der Landschaft zu wehren.
Denn mit dem Abriss der Häuser sei auch die Beseitigung von unzähligen Bäumen, sonstigen Pflanzen und die Vertreibung von Tieren aus ihrem natürlichen Lebensraum verbunden. Und dies geschehe nur wieder wegen dem Profitdenken eines Unternehmens.
Eine weitere Aktion der Aktivisten bestand darin, sich von einer Autobahnbrücke abzuseilen, um so die Polizei in ihren Bewegungsmöglichkeiten zu behindern. Auch Menschenketten und Barrikaden sollen die Polizeiaktionen erschweren.
Der Räumung vorangegangen ist eine gerichtliche Entscheidung, die die Absichten der Eigentümerin RWE bestätigt hat.
RWE bezeichnet das Vorhaben des dortigen Braunkohleabbaus als dringend nötig, um die Sicherstellung der Energieversorgung in der jetzigen Krise zu gewährleisten.
Die unter dem Dorf liegende Braunkohle werde zur Stromgewinnung benötigt.
Nur so könne die Knappheit an Gas, das ebenfalls zur Stromerzeugung genutzt wird, ausgeglichen werden.
Allerdings muss bei dieser Begründung berücksichtigt werden, dass der Konzern seine Milliarden-Gewinne unter anderem durch die Erzeugung und den Verkauf von Strom erzielt.
Polizei als Prügelknabe für wirtschaftliche Interessen – Braunkohle-Dorf Lützerath wird geräumt
Wieder einmal muss die Polizei dafür herhalten, wirtschaftliche Interessen von internationalen Konzernen durchzusetzen. Die Kosten werden auch in diesem Fall wieder dem Steuerzahler aufgebürdet.
Dies hatte schon beim Betrieb von Atomkraftwerken und der Entsorgung der daraus entstehenden Brennstäbe für Unmut unter Atomkraftgegnern gesorgt.
Denn auch dort musste der Steuerzahler für Kosten aufkommen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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