Pharmaunternehmen Biontech verlagert Krebsforschung nach Großbritannien
Biontech verlässt Deutschland – Das Pharmaunternehmen Biontech hat seinen Hauptsitz im rheinland-pfälzischen Mainz.
Bei der Corona-Pandemie wurde das Unternehmen durch die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes in Kooperation mit dem US-Pharmakonzern Pfizer weltbekannt.
Dafür wurden die Firmengründer Özlem Türeci und Ugur Salem sogar mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Nun hat Biontech bekannt gegeben, dass es den Unternehmensbereich Krebsforschung nach Großbritannien verlegt. Die Pläne zur Verlegung des Standorts wurden laut der Firmenleitung aber bereits vor längerer Zeit gemacht.
Türeci und Salem beklagen vor allem die Rahmenbedingungen für Unternehmen in Deutschland. Ganz besonders betrifft das eine ausufernde Bürokratie.
Dazu kämen hohe Steuern, Personalneben- und Energiekosten sowie der Mangel an Facharbeitern. In Großbritannien würde die Entwicklung von Arzneimitteln erheblich schneller gehen.
Grund dafür sei vor allen eine sehr viel effektivere Zusammenarbeit von Behörden und Unternehmen. Unternehmensgründerin Özlem Türeci bringt es auf den Punkt: „Deutschland muss endlich zeitgemäße Rahmenbedingungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung schaffen“, sagte sie der Presse.
Mangelhafte Rahmenbedingungen auch für andere Unternehmen Grund für Verlagerung
Mit der Verlegung eines Unternehmensbereiches reiht sich Pharmakonzern Biontech in eine Reihe weiterer deutscher Firmen ein. So baut beispielsweise der Ludwigshafener Chemie-Konzern BASF in Zhanjiang in China ein neues Werk und beunruhigt damit 39.000 Mitarbeiter in Deutschland.
Der Medizin-Riese Bayer will gleich sein gesamtes Pharmageschäft in die USA und nach China verlagern. Ihnen haben es bereits viele andere deutsche Unternehmen vorgemacht und die Begründungen sind immer wieder die gleichen: Kosten, Bürokratismus und Innovationshindernisse.
Dass Deutschland inzwischen sehr viel an Attraktivität für Unternehmen eingebüßt hat, bestätigt die „Stiftung Familienunternehmen“ und hat Deutschland auf den 18. Platz von 21 untersuchten Ländern verschoben.
Auch die bundeseigene KfW-Bank bescheinigt, dass die deutsche Wirtschaftspolitik vor einer einzigartigen Herausforderung steht. Sie macht das aber hauptsächlich am gravierenden Facharbeitermangel fest.
Unternehmensverlegung als zweischneidiges Schwert – Biontech verlässt Deutschland
Aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist die Verlegung eines Unternehmens oder einzelner Bereiche sicherlich berechtigt. Andererseits waren es oftmals auch stattliche Unterstützungen, wie Anschubfinanzierung und Subventionen, die für die Unternehmen den Weg zum Milliardenkonzern bereitet haben.
Ganz sicher muss sich die Politik etwas einfallen lassen, um die Rahmenbedingungen zu optimieren. Aber auch die Unternehmen müssen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein. Dem stehen allerdings immer öfter die Interessen von Aktionären gegenüber.
Biontech verlässt Deutschland
Der deutsche Pharmakonzern Biontech hat angekündigt, den Unternehmensbereich Krebsforschung nach Großbritannien zu verlagern. Begründet hat der Konzern dies mit schlechten Rahmenbedingungen für Unternehmen in Deutschland. Zu den Problemen zählen die Firmengründer Bürokratismus, hohe Steuern und sonstige Kosten sowie allgemeine Innovationshemmnisse.
Schon andere Unternehmen haben Teile aus Forschung und Produktion aus Deutschland verlagert. Dazu gehören die Milliardenkonzerne BASF und Bayer, die bestimmte Bereiche in die USA und nach China umziehen. Die KfW-Bank bemängelt vor allem Facharbeitermangel und die Stiftung Unternehmen hat die „Attraktivität Deutschlands“ als Unternehmensstandort auf den 18. von 21 Plätzen verschoben.
Die deutsche Wirtschaftspolitik muss sich etwas einfallen lassen und gleichzeitig müssen sich die Unternehmen aber auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.
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