Globale Störung der IT legt Flugzeuge und Kliniken lahm
Größter IT-Ausfall der Geschichte – Ein fehlerhaftes Update hat weltweit Flughäfen, Krankenhäuser und Medienunternehmen lahmgelegt und Experten sprechen vom größten IT-Ausfall aller Zeiten.
Der Grund für diese massive IT-Störung liegt in einem fehlerhaften Programm-Update von „Falcon Sensor“, einer Sicherheitssoftware des kalifornischen Unternehmens Crowdstrike.
Diese Software wird weitverbreitet zum Schutz gegen IT-Bedrohungen genutzt und ist unter anderem für die Absicherung von Websites verantwortlich.
Durch das fehlerhafte Update stürzte das Microsoft-Betriebssystem Windows auf zahllosen Rechnern weltweit ab, was einen sogenannten „blauen Bildschirm“ zur Folge hatte.
Der Verlauf der Störung
Zunächst bemerkte man die Ausfälle in Australien, was darauf hindeutet, dass es sich nicht um einen gezielten Cyberangriff, sondern um ein Problem mit dem Update handelt.
Da solche Updates in der Regel zu einem bestimmten Zeitpunkt freigegeben werden, und da in Australien der Tag früher beginnt, wurden dort die Probleme zuerst sichtbar.
Aktueller Status: Sind die Probleme gelöst?
Microsoft teilte mit, dass der Fehler mittlerweile behoben sei, es jedoch weiterhin globale Auswirkungen gebe.
Auch das verantwortliche Unternehmen Crowdstrike erklärte, das Problem sei „identifiziert, isoliert“ und werde behoben.
George Kurtz, CEO von Crowdstrike, betonte, dass es sich nicht um einen Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff handele, sondern dass der Fehler in einem Update für Anwendungen des Microsoft-Programms Windows liege.
Auswirkungen in Deutschland
In Deutschland waren zahlreiche Flughäfen wie der Berliner Hauptstadtflughafen BER, der Flughafen Hamburg und diverse Airports in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen von der Störung betroffen.
Probleme traten besonders beim Check-In-Prozess auf, was zu langen Schlangen und Unklarheiten bei den Fluggästen führte.
Auch Krankenhäuser, zum Beispiel das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, mussten geplante Operationen absagen und Ambulanzen schließen.
Im Einzelhandel sah sich der Lebensmittelhändler Tegut gezwungen, seine 340 Filialen vorübergehend zu schließen, da die Kassensysteme ausgefallen waren.
Internationale Auswirkungen
Weltweit hat die Panne den Flugverkehr enorm beeinträchtigt.
Laut dem Luftfahrtdatenanbieter Cirium wurde etwa ein Prozent der geplanten 110.000 Flüge gestrichen.
Länder wie Spanien, die Niederlande, Frankreich, die Schweiz, Polen und Indien mussten ihren Flugverkehr teilweise weitgehend einstellen.
In den USA ordnete die Flugaufsichtsbehörde FAA an, dass alle Airlines ihre Flüge stoppen sollen.
Folgen für Medienunternehmen und andere Sektoren
Auch Medienunternehmen blieben nicht verschont:
Sky News zeigte vorübergehend ein Standbild, während in Frankreich die Sender Canal+ und TF1 Einschränkungen unterlagen.
In Israel waren Krankenhäuser betroffen, in Neuseeland funktionierten Kreditkartenzahlungen nicht mehr und viele Geschäfte mussten schließen.
Auch in Australien blieben viele Geschäfte und Apotheken geschlossen.
Historische Parallelen: Frühere IT-Ausfälle
Solche IT-Ausfälle sind nicht völlig neu.
Beispielsweise hatte eine Cyberattacke auf den US-amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 weitreichende Folgen bis nach Schweden, wo die Supermarkt-Kette Coop zahlreiche Filialen schließen musste.
Ebenfalls im Jahr 2021 sorgten Probleme beim Cloud-Unternehmen Fastly dafür, dass Tausende Websites weltweit für mehrere Stunden nicht erreichbar waren.
Auch die Social-Media-Giganten Meta und die Plattform X hatten in der Vergangenheit mit stundenlangen Ausfällen zu kämpfen.
Ein beispielloser Vorfall in der IT-Geschichte
Experten sind sich einig, dass das Ausmaß und die betroffenen Bereiche diesen IT-Ausfall zum größten aller Zeiten machen.
Die langfristigen wirtschaftlichen und operativen Schäden lassen sich derzeit nur schwer abschätzen und könnten erst in den kommenden Wochen oder Monaten ersichtlich werden.
Crowdstrike-CEO George Kurtz entschuldigte sich öffentlich für die Unannehmlichkeiten und bat die Betroffenen um Geduld.
Größter IT-Ausfall der Geschichte – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.