Auch in der Eurozone steigt die Inflation an – doch mit großen Unterschieden zwischen den Euroländern
Inflation in der Eurozone – Die Inflationsrate in der Eurozone stieg im Dezember auf 2,9 Prozent im Jahresvergleich, ein Anstieg gegenüber den 2,4 Prozent im November.
Die Preise für Lebens- und Genussmittel verzeichneten einen Anstieg von 6,1 Prozent im Dezember, was im Vergleich zu 6,9 Prozent im November einen leichten Rückgang darstellt.
Ebenso verlangsamte sich der Anstieg der Energiepreise, die in den vorangegangenen Monaten eine Schlüsselrolle bei der Inflationsentwicklung gespielt hatten.
Slowakei mit höchster Inflationsrate – Inflation in der Eurozone
Innerhalb der Eurozone sind jedoch deutliche Unterschiede bei den Inflationsraten zu beobachten.
Während in Belgien die Inflationsrate mit 0,5 Prozent am niedrigsten ist, verzeichnet die Slowakei mit 6,6 Prozent den höchsten Wert.
In Deutschland lag die Inflation nach europäischen Standards bei 3,8 Prozent und nach nationaler Berechnung bei 3,7 Prozent im Dezember.
Dies unterstreicht, dass Deutschland weiterhin mit höheren Inflationsraten konfrontiert ist, was sowohl auf interne als auch auf externe wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen ist.
Belgien und Italien mit niedrigster Inflationsrate – Inflation in der Eurozone
In Frankreich stieg die Jahresteuerungsrate im Dezember auf 4,1 Prozent, ein Anstieg von 3,9 Prozent im November.
In Italien hingegen sank die Inflationsrate im Dezember auf 0,5 Prozent, nach 0,6 Prozent im November, was Italien gemeinsam mit Belgien die niedrigste Inflationsrate in der Eurozone verleiht.
Inflation in der Eurozone Hintergrund
Inflation bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre das Phänomen des allgemeinen und anhaltenden Anstiegs des Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen. Anders ausgedrückt sinkt bei Inflation die Kaufkraft des Geldes, da Verbraucher für dieselbe Menge an Gütern oder Dienstleistungen mehr bezahlen müssen.
Ursachen der Inflation:
- Nachfragebedingte Inflation (demand-pull inflation): Diese Art der Inflation tritt auf, wenn die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen die Produktionskapazität einer Wirtschaft übersteigt. Die Unternehmen können die gestiegene Nachfrage nicht bedienen, was zu höheren Preisen führt.
- Kostenbedingte Inflation (cost-push inflation): Dieser Typ wird durch Anstiege der Produktionskosten verursacht, wie z.B. durch Erhöhungen der Rohstoffpreise oder Löhne. Die Unternehmen geben diese gestiegenen Kosten in Form höherer Preise an die Verbraucher weiter.
- Monetäre Inflation: Sie tritt auf, wenn die Geldmenge in einer Wirtschaft schneller wächst als die Wirtschaftsleistung, was oft durch die Geldpolitik der Zentralbanken beeinflusst wird. Zu viel Geld verfolgt hierbei zu wenige Güter.
- Erwartungsinflation: Wenn Unternehmen und Haushalte erwarten, dass die Preise in der Zukunft steigen werden, passen sie ihr Verhalten an (z.B. durch vorzeitige Käufe oder höhere Lohnforderungen), was tatsächlich zu Preisanstiegen führen kann.
Messung der Inflation:
Die Inflation wird üblicherweise mithilfe von Preisindizes gemessen. In vielen Ländern ist der Verbraucherpreisindex (VPI) das Hauptmaß für Inflation. Der VPI misst die Preise eines standardisierten Warenkorbes, der regelmäßig konsumierte Produkte und Dienstleistungen repräsentiert.
Auswirkungen der Inflation:
Die Inflation hat vielfältige Auswirkungen auf die Wirtschaft:
- Sparer: Für Sparer kann Inflation negativ sein, da der reale Wert ihrer Ersparnisse sinkt.
- Kreditnehmer: Für Kreditnehmer kann sie vorteilhaft sein, da der reale Wert ihrer Schulden mit der Zeit sinkt.
- Investitionen und Wirtschaftswachstum: Moderate Inflation kann zu erhöhten Investitionen und Wirtschaftswachstum führen, während Hyperinflation oft zu wirtschaftlicher Instabilität führt.
- Einkommensumverteilung: Inflation kann zu einer Umverteilung des Einkommens führen, vor allem wenn die Einkommenssteigerung nicht mit der Inflationsrate Schritt hält.
Zentralbanken streben üblicherweise eine niedrige und stabile Inflationsrate an, da eine unkontrollierte Inflation die Wirtschaftsfunktionen stören kann.
Inflation in der Eurozone – Zu diesem Zweck setzen sie verschiedene geldpolitische Instrumente ein, wie Zinssätze und Offenmarktgeschäfte, um die Geldmenge und die Kreditvergabe zu steuern.
Inflation in der Eurozone – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.