Landwirtschaft droht großer Gewinneinbruch im Wirtschaftsjahr 2023/2024
Gewinneinbruch in der Landwirtschaft – Die wirtschaftliche Lage der Landwirte in Deutschland hat sich nach einer Phase guter Gewinne deutlich verschlechtert.
Bauernpräsident Joachim Rukwied warnt vor einem Gewinneinbruch von 30 bis 50 Prozent im Wirtschaftsjahr 2023/24.
Auch Bundesagrarminister Cem Özdemir rechnet mit geringeren Einkommen für Landwirte, bedingt durch sinkende Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse.
Landwirte erwirtschaften letztes Jahr Gewinne auf Rekordniveau
Im Wirtschaftsjahr 2022/23 erreichten die Unternehmensergebnisse der Landwirte ein Rekordniveau.
Der durchschnittliche Gewinn lag bei 113.900 Euro, was einem Anstieg von 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Hauptgrund für diese positiven Ergebnisse war der Preisanstieg bei fast allen Erzeugnissen, der durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgelöst wurde.
Der Deutsche Bauernverband berichtet sogar von einem durchschnittlichen Gewinn von 115.400 Euro, aus dem viele Landwirte ihre Investitionen finanzierten.
Landwirtschaftliche Betriebe sind stark von Schwankungen durch Wetterbedingungen und internationale Märkte beeinflusst.
In diesem Jahr sind die Erzeugerpreise für pflanzliche und tierische Produkte jedoch deutlich gesunken, was zu den erwarteten Gewinneinbrüchen beiträgt.
Die Landwirte stehen somit vor der Herausforderung, ihre Betriebe trotz der stark schwankenden Einnahmen zu stabilisieren und weiterzuführen.
Die Politik bemüht sich, Verlässlichkeit und Planbarkeit für Landwirte zu schaffen.
Die Ampel-Koalition hat Entlastungen bei bürokratischen Auflagen und Steuerregelungen versprochen. Zudem soll der Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards dauerhaft finanziert werden.
Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit und die wirtschaftliche Stabilität der landwirtschaftlichen Betriebe zu erhöhen.
Höhere Mehrwertsteuer und „Tierwohlcent“ stehen zur Debatte – Gewinneinbruch in der Landwirtschaft
Es gibt weiterhin Diskussionen über mögliche Steueranpassungen zur Unterstützung der Landwirte.
Vorschläge beinhalten eine höhere Mehrwertsteuer oder einen sogenannten Tierwohlcent auf tierische Produkte.
Deutscher Bauernverband: Der Anwalt der Landwirte in Deutschland – Gewinneinbruch in der Landwirtschaft
Der Deutsche Bauernverband (DBV) spielt eine entscheidende Rolle in der deutschen Agrarpolitik und vertritt die Interessen der Bauern und Bäuerinnen auf nationaler und europäischer Ebene.
Gegründet wurde er im Jahre 1948, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, mit der Absicht, eine einheitliche Stimme für die umfangreiche und vielseitige Landwirtschaftsbranche zu schaffen.
Mit circa 300.000 Mitgliedern – bestehend aus Landwirten, Genossenschaften und landwirtschaftlichen Organisationen – ist der DBV die größte Interessenvertretung im deutschen Agrarsektor.
Der Verband setzt sich nicht nur für die wirtschaftlichen Belange seiner Mitglieder ein, sondern thematisiert auch soziale, ökologische und tiergerechte Aspekte der Landwirtschaft.
Das Spektrum der Vertretung ist weitreichend: Von der Mitgestaltung der Agrarpolitik über die Förderung nachhaltiger Landwirtschaftsmethoden bis hin zu Bildungsangeboten für Landwirte.
Der DBV pflegt einen kontinuierlichen Dialog mit politischen Entscheidungsträgern, unterstützt Forschung und Innovation und bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Landwirten.
Aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und Marktvolatilität erfordern angepasste Strategien, die der Verband aktiv mitgestaltet.
Dabei steht er vor der Aufgabe, die Interessen der Landwirte mit den Erwartungen der Gesellschaft und den Anforderungen des Marktes in Einklang zu bringen – eine Balance, die in Zeiten des Wandels von besonderer Bedeutung ist.
Gewinneinbruch in der Landwirtschaft – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.