1969: Historische Einweihung der Weltzeituhr in Berlin
Weltzeituhr in Berlin – Im Jahr 1969 fand die feierliche Einweihung der Weltzeituhr in Berlin statt, nur wenige Tage bevor der nahegelegene Fernsehturm zum 20. Jahrestag der DDR seine Türen öffnete.
Diese Ereignisse markierten den krönenden Abschluss der umfassenden Neugestaltung des Alexanderplatzes im Stil der sozialistischen Moderne.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich die Fläche des Platzes auf das Vierfache seiner ursprünglichen Größe ausgeweitet.
Das Herzstück der zehn Meter hohen Weltzeituhr bildet ein dreigeteilter Zylinder.
Jede der 24 Seiten steht für eine der Haupt-Zeitzonen der Erde. Auf der Uhr sind die Namen von 146 Städten rund um den Globus sowie ein Hinweis auf die Datumsgrenze verzeichnet.
Über dem Zylinder dreht sich einmal pro Minute ein vereinfachtes Modell des Sonnensystems.
Eine bemerkenswerte technische Besonderheit ist das umgebaute Trabantgetriebe, das nach wie vor die wichtigste Funktion der Uhr sicherstellt: den Antrieb des Stundenringes.
Seit Mitte der 1970er Jahre hat sich die Weltzeituhr zu einem der beliebtesten Treffpunkte in Berlin entwickelt und bleibt bis heute ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt.
Alexanderplatz
Der Alexanderplatz, oft einfach nur „Alex“ genannt, hat eine lange und facettenreiche Geschichte, die tief in die städtische Entwicklung Berlins verwoben ist.
Frühe Geschichte
Der Alexanderplatz erhielt seinen Namen im Jahr 1805 zu Ehren des russischen Zaren Alexander I., der Berlin besuchte.
Davor war der Platz als „Ochsenmarkt“ bekannt und diente primär als Handelsplatz für Vieh.
Dieser frühe Marktcharakter veränderte sich jedoch allmählich im Laufe des 19. Jahrhunderts, als Berlin eine rasante Urbanisierung und Industrialisierung erlebte.
19. und frühes 20. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Alexanderplatz zu einem zentralen Verkehrsknotenpunkt Berlins.
Mit der Eröffnung des ersten Berliner Bahnhofs in der Nähe des Platzes 1882, stieg seine Bedeutung weiter an.
Der Platz wurde von bedeutenden Bauwerken wie dem Alexanderhaus und dem Berolinahaus gesäumt, die von prominenten Architekten wie Peter Behrens gestaltet wurden.
Weimarer Republik und Drittes Reich
Die 1920er Jahre, bekannt als die „Goldenen Zwanziger“, waren eine Blütezeit für den Alexanderplatz. In dieser Zeit avancierte der Platz zu einem symbolträchtigen Ort für das moderne, pulsierende Berlin.
Die Überbevölkerung und die hektischen Straßen waren charakteristisch für den urbanen Wandel dieser Epoche. Während des Dritten Reiches blieb der Platz ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, wurde jedoch von nationalsozialistischen Ideologien vereinnahmt.
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt der Alexanderplatz schwere Schäden durch alliierte Bombenangriffe.
Zahlreiche Gebäude wurden zerstört oder stark beschädigt, was zu einer grundlegenden Umgestaltung des Platzes in der Nachkriegszeit führte.
DDR-Zeit und sozialistische Moderne
Nach dem Krieg, insbesondere während der DDR-Zeit, erfuhr der Alexanderplatz eine umfassende Neugestaltung. Die DDR-Regierung sah den Platz als Vorzeigeprojekt der sozialistischen Moderne an.
Zu den markanten Bauwerken aus dieser Zeit gehört der Fernsehturm, der 1969, kurz nach der Einweihung der Weltzeituhr, eröffnet wurde. Die Weltzeituhr selbst wurde 1969 als Teil der größeren Modernisierungsbemühungen eingeweiht und symbolisierte die Verbundenheit der DDR mit der internationalen Gemeinschaft.
Nach der Wiedervereinigung – Weltzeituhr in Berlin
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 stand der Alexanderplatz vor neuen Herausforderungen und Chancen. Der Platz wurde sukzessive modernisiert und an die neuen Anforderungen einer wiedervereinten Stadt und einer globalisierten Welt angepasst.
Heute ist der Alexanderplatz ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, Geschäftszentrum und Touristenmagnet. Er symbolisiert das historische und kulturelle Erbe Berlins und bleibt ein lebendiger Spiegel der ständigen Transformation dieser dynamischen Metropole.
Insgesamt zeigt die Geschichte des Alexanderplatzes eine bemerkenswerte Reise durch verschiedene Epochen und politische Systeme.
Vom Viehmarkt über ein Symbol der Moderne bis hin zu einem zeitgenössischen, urbanen Knotenpunkt – der Alexanderplatz bleibt ein unverzichtbarer Teil der Berliner Identität.
Weltzeituhr in Berlin – Wir bleiben an der Zeit für Sie. BerlinMorgen.
Weltzeituhr in Berlin – Foto: Sergey Kelin / adobe.com