Ein historischer Meilenstein: Finnland führt 1907 das Frauenwahlrecht ein
Erster großer Schritt zur Gleichberechtigung
Frauenwahlrecht Geschichte – Am 15. März 1907 schrieb Finnland Geschichte:
Zum ersten Mal weltweit durften Frauen nicht nur ihr Wahlrecht ausüben, sondern sich auch selbst zur Wahl stellen.
Das Ergebnis war revolutionär – 19 Frauen schafften den Einzug ins Parlament, darunter auch Vertreterinnen der Arbeiterklasse.
Dieser Schritt markierte einen bedeutenden Fortschritt in der politischen Teilhabe von Frauen und setzte ein starkes Signal für andere Länder.
Finnland als Vorreiter der Demokratie
Finnland, das damals noch ein autonomes Großfürstentum unter russischer Herrschaft war, ging mit dieser Entscheidung einen mutigen Weg.
Bereits 1906 hatte das Land als erste Nation weltweit das allgemeine und gleiche Wahlrecht für Männer und Frauen eingeführt – unabhängig von sozialem Stand oder Vermögen.
Dies war ein bedeutender Bruch mit den bis dahin geltenden restriktiven Wahlgesetzen vieler anderer Länder, die Frauen von politischen Entscheidungsprozessen ausschlossen.
Frauen in der Politik – ein umkämpfter Weg
Der Einzug der ersten 19 weiblichen Abgeordneten ins finnische Parlament war nicht nur symbolisch, sondern hatte weitreichende Folgen.
Sie setzten sich aktiv für soziale Reformen, Arbeitsrechte und die Gleichstellung der Geschlechter ein.
Besonders bemerkenswert:
Unter den gewählten Frauen befanden sich nicht nur Akademikerinnen, sondern auch Arbeiterinnen, die die Interessen breiter Gesellschaftsschichten vertraten.
Deutschland zieht später nach
Während Finnland bereits 1907 diesen entscheidenden Schritt wagte, mussten Frauen in Deutschland noch über ein Jahrzehnt auf ihr Wahlrecht warten.

Erst mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution wurde das Frauenwahlrecht 1918 eingeführt.
Die erste Wahl, bei der Frauen in Deutschland sowohl wählen als auch kandidieren durften, fand am 19. Januar 1919 zur Deutschen Nationalversammlung statt.
Auch hier war die Wahlbeteiligung hoch, und Frauen zogen erstmals ins Parlament ein.
Weltweite Auswirkungen und das Erbe von 1907
Die finnische Reform von 1907 hatte eine Signalwirkung für viele andere Nationen. Nach und nach folgten weitere Länder dem Beispiel und gewährten Frauen das Wahlrecht.
Während Neuseeland bereits 1893 das aktive Wahlrecht für Frauen eingeführt hatte, blieb das passive Wahlrecht – also das Recht, gewählt zu werden – noch verwehrt. Finnland war somit das erste Land, das Frauen vollständig gleichstellte.
Heute gilt die Einführung des Frauenwahlrechts als eine der wichtigsten Errungenschaften der Demokratie.
Der 15. März 1907 bleibt ein Meilenstein in der Geschichte der Gleichberechtigung und erinnert daran, wie entscheidend politische Partizipation für eine gerechte Gesellschaft ist.
Frauenwahlrecht Geschichte – Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.