In Kamerun entstand während des Africa-Cups eine tödliche Massenpanik
Massenpanik bei Africa-Cup – Massenpaniken in Stadien können binnen Minuten Menschenleben fordern.
Am Montagabend ereignete sich dieses gefürchtete Phänomen während eines Fußballspiels im Kamerun.
Im Rahmen des Africa-Cups trafen im Olembe-Stadion die Mannschaften von Kamerun und den Komoren aufeinander.
Ersten Berichten zufolge entstand die Massenpanik durch Fans, die sich ohne Eintrittskarte einen Weg ins Stadion gebahnt haben.
Das Umgehen von Sicherheitsbarrieren ließ den schon vorhandenen Menschenmassen kaum mehr Bewegungsfreiraum.
Fans, die sich vor Ort aufhielten, berichten von chaotischen Zuständen und einer schnell aufkommenden Panik aufgrund der konstant nach vorne drückenden Menschenmassen.
Die Bilanz dieser Massenpanik hat bisher zu 8 Todesopfern und mindestens 40 verletzten Personen geführt.
7 der Verletzten befinden sich in einem ernsten bis kritischen Gesundheitszustand. Augenzeugenberichten vor Ort sollen sich auch Kleinkinder unter den Verletzten befunden haben.
Im Zuge der Aufarbeitung dieses Unglücks wurde vom afrikanischen Fußballverband CAF eine umfassende Untersuchung angekündigt.
Zusätzlich haben sich die zuständigen Behörden Kameruns eingeschaltet, um das Entstehen der Massenpanik rekonstruieren zu können.
Für das Viertelfinalspiel wurde bereits ein anderer Spielort festgelegt
Das Olembe-Stadium stand auch für ein Viertelfinalspiel des Turniers fest. Für diese Begegnung ist inzwischen ein anderes Stadion festgelegt worden. Das Olembe-Stadion ist für bis zu 60.000 Zuschauer geeignet. Im Rahmen des Africa-Cups galt aufgrund der Pandemie die Vorgabe für die Spiele die Stadien nur bis zu 60 % der verfügbaren Kapazität zu füllen.
Da es sich um ein Heimspiel Kameruns handelte, wurde diese Regel auf 80 % erweitert. Trotz der 12.000 freien Plätze im Stadion gab es für die Menschen aufgrund der Vielzahl an zusätzlichen Fans dennoch kein Entkommen.
Bricht in einer Menschenmenge eine Panik aus, fällt es zudem schwer, die Orientierung nicht zu verlieren. Selbst wenige Meter entfernte Rettungswege oder Ausgänge sind auf diese Weise unerreichbar.
Massenpaniken sind auch in Europa nicht unbekannt – Massenpanik bei Africa-Cup
Menschenmengen, die außer Kontrolle geraten, haben auch in Europa ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen. Unvergessen ist die Hillsborough-Katastrophe im englischen Sheffield. Im Jahr 1989 kostete eine Massenpanik 97 Menschen das Leben.
Die Ursache ergab damals ein schweres Fehlverhalten der Polizei, welches zu einem der schwersten Unglücke im europäischen Profifußball führte. In den folgenden Jahrzehnten wurden neue Sicherheitskonzepte erarbeitet, die bisher dazu beigetragen haben, den Besuch von Sportveranstaltungen deutlich sicherer zu gestalten.
Diese Aufarbeitung der Geschehnisse steht jetzt auch dem afrikanischen Fußballverband bevor, um zukünftig Fußballfans besser zu schützen.
Wir bleiben am Ball für Sie. BerlinMorgen.